Mettmann: Mettmann-Sport liebäugelt mit der Alten Fabrik

Bau Mettmann-Sport erwägt, in den alten Hallen von Feder Becker ein großes,vereinseigenes Fitnessstudio einzurichten.

Mettmann. Die erste Etage der Alten Fabrik an der Elberfelder Straße, wo früher Feder Becker produzierte, war am Donnerstagabend in ein etwas schummriges Licht getaucht. Gut 50 Besucher versuchten sich vorzustellen, wie dem kahlen, aber durchaus attraktiven, weiß gestrichenen Saal mit seinen Säulen und Industrie-Sprossenfenstern neues Leben eingehaucht werden könnte. Denn der Großverein Mettmann-Sport, der an diesen etwas ungewöhnlichen Ort zur Informationsveranstaltung eingeladen hatte, überlegt, in der alten Fabrik ein Fitness-Centrum zu eröffnen.

Die Pläne zu solch einer vereinseigenen Einrichtung sind älter als der Fusionsverein selbst. Schon zu Zeiten des Mettmanner TV wurde über ein eigenes Fitnessstudio nachgedacht, wie es Vereine in Ratingen, Haan, Langenfeld oder Erkrath schon länger erfolgreich betreiben. ME-Sports Vorsitzender Martin Auerbach sieht auch für seinen Verein Chancen: "Wir sind ein Verein mit 5000 Mitgliedern, aber in der Altersklasse von 25 bis 55 Jahren haben wir ganz wenige, weil wir für diese Gruppe, die zum Teil den Wettkampfsport beendet haben, kein Angebot haben."

Auf der anderen Seite wisse man von vielen Mettmannern, die in den umliegenden Städten Fitnessstudios besuchen und gerne in ihrer Heimatstadt aktiv wären. Und in Mettmann sei einfach noch Potenzial, so Auerbach. "Wenn wir hier einen großen kommerziellen Anbieter hätten, würden wir das Projekt gar nicht anfangen", betonte der Vereinsvorsitzende, der versicherte, dass der Vorstand keinerlei finanzielles Risiko eingehen werde. Tatsache sei, so Auerbach, dass der Verein in Mettmann keine Räume finden könne, um Sportangebote am Vor- und Nachmittag unterzubringen, für die es große Nachfrage gebe. Bis zur Jahreshauptversammlung am 23. April 2010 will die Vereinsleitung ein Konzept ausarbeiten, über das dann die Vereinsmitglieder entscheiden könnten. Doch an dem Abend in der improvisiert beleuchteten alten Fabrik wurde deutlich, dass die Überlegungen schon weit gediehen sind.

Mit dem Mettmanner Bauverein, der für die Alte Fabrik schon länger Nutzer sucht, steht der Vorstand in Verhandlungen über eine Anmietung des Erdgeschosses, das ab Januar frei wird, und der ersten Etage - insgesamt über 1000 Quadratmeter. "Wir hätten auch eine Option, das zweite Obergeschoss hinzuzunehmen, aber das ist noch reine Zukunftsmusik", erklärte Martin Auerbach.

Im Erdgeschoss könnten neben dem Empfang und einem Gastronomiebereich die Geräte für Kraft- und Ausdauertraining untergebracht werden, in der ersten Etage Kursräume, eine kleine Sportsauna und die Geschäftsstelle des Vereins, die im Moment an der Neanderstraße aus allen Nähten platzt. Während schon bei der Informationsveranstaltung die Ideen der interessierten Besucher nur so sprudelten, machte der Vorsitzende schnell klar, dass der Verein sich nur ein hochwertiges Angebot mit ausgebildetem Betreuungspersonal vorstellen kann: "Wenn jemand kommt, der für kleines Geld Eisen drücken will, wird er hier falsch sein."