Hochdahl: Die Erneuerung des Markts beginnt an der falschen Stelle
Gestern räumte ein Bagger Steine des alten Pflasters weg – allerdings nicht an der Unterführung zum Rosenhof, wo ab Montag tatsächlich gebaut wird.
Hochdahl. Die Sanierung des Hochdahler Markts beginnt mit einer Mogelpackung: Öffentlichkeitswirksam hat ein Bagger in der Mitte des Einkaufsbereichs mit seiner Schaufel rund einen Quadratmeter der alten Natursteine herausgehoben. Kaum ist Bürgermeister Arno Werner von einem der Reifen der Baumaschine herunter geklettert, auf er dem lässig für Fotos posiert hat, beginnen fleißige Hände auch schon damit, die Steine an ihren Platz zurückzulegen.
"Die eigentlichen Arbeiten beginnen am Montag an der Unterführung zur Sedentaler Straße", sagt Tiefbauamtsleiter Peter Heffungs. Was am Freitagmorgen zu sehen war, diente lediglich dazu, den Auftakt zur größten Baumaßnahme der vergangenen Jahre ins rechte Bild zu rücken.
1,4 Millionen Euro werden in den kommenden neun Monaten - einer kam am Freitag hinzu - verbaut. "Zunächst werden die alten Stein weggenommen. Dann wird der Unterbau erneuert. Anschließend kommt das neue Betonsteinpflaster drauf", erklärt Nina Lajios von der Stadtverwaltung das Vorgehen der Baufirma. Diese arbeitet sich abschnittsweise von Norden nach Süden vor.
Dass die Verwaltung damit die ursprüngliche Planung, an der Karschhauser Straße mit der Umgestaltung zu beginnen, kurzfristig über den Haufen geworfen hat, sorgt bei Christiane Remmert vom Eis-Café am Markt für Ärger: "Wir sind zu 100 Prozent auf die Terrasse angewiesen." Wenn die Arbeiten nun erst im Mai oder Juni ihr Café erreichten, sei das eine Katastrophe. "Es setzt sich doch niemand hier hin, wenn an seinem Ohr die Bagger lärmen", sagt Remmert.
Keinerlei Verständnis hat sie für das Verhalten der Verwaltung. "Frau Lajios behauptet, das sei nie anders geplant gewesen. Das stimmt so einfach nicht." Außerdem habe es die Stadt nicht einmal für nötig gehalten, sie über die Änderung zu informieren. "Ich habe erst durch ein Schreiben der Werbegemeinschaft davon erfahren, die mitgeteilt hat, dass sie das Martinsfeuer an diesem Wochenende ja doch bei uns entzünden kann, weil jetzt doch nicht hier mit den Arbeiten begonnen wird."
Während Christina Remmert mit den Zähnen knirscht, sind andere Anlieger am Markt höchst zufrieden. Wie Goldschmiedin Katja Hansen und Lebensmittelhändler Christoph Windges. "Wir freuen uns, dass es doch noch geklappt hat", sagte am Freitag Hansen, und Windges ergänzte: "Hauptsache, es geht jetzt los."
Sorgen um das Abwandern von Kunden machen sich beide Händler nicht. "Niemand wird durch Schlamm zu den Geschäften gehen müssen", so Windges. Hansen, stellvertretende Vorsitzende der Werbegemeinschaft, weist außerdem darauf hin, dass die Vertretung der Einzelhändler in der kommenden Woche über Aktionen berät, die den Markt auch während der Bauphase attraktiv machen sollen. "Wir richten zwar kein Sommerfest, aber dafür viele kleine Feste aus", so Hansen.
Eine von denen, die damit umworben werden, ist Lydia Nordloh. Die Hochdahlerin ist Kundin am Markt - und wird es bleiben. "Ich finde zwar, dass der Aufwand zu groß ist und es auch kleiner gegangen wäre, aber ich gehe auf jeden Fall weiter hier einkaufen."