Mettmann: Mehrheit ist für kleine Schulen statt großer Lernfabriken

Im Ausschuss gerät die CDU mit ihren Ideen massiv in die Kritik der anderen Parteien.

Mettmann. Nach dem Brand an der Grundschule Kirchendelle hatte die CDU im März dieses Jahre die Verwaltung aufgefordert, die Mettmanner Schullandschaft kritisch zu hinterfragen, um sie zukunftsfähiger und attraktiver zu gestalten. Im Ausschuss für Schule und Kultur forderten die Christdemokraten am Donnerstagabend die Verwaltung erneut auf, dem Antrag nachzukommen.

Die CDU kritisierte die Verwaltung, dass sie nur die räumlichen und baulichen Zustände der Schulen beurteilt habe. Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür hatte im Ausschuss für Schule und Kultur erklärt, dass derzeit alle weiterführenden Schulen gut ausgestattet seien und die räumlichen Verhältnisse zufriedenstellend seien.

Doch die CDU forderte weitergehende Zukunftsvisionen von der Verwaltung - auch für die Grundschullandschaft. Über Möglichkeiten, kleinere Schulen an einem Standort zu bündeln, die beiden Gymnasium oder Haupt- und Realschule zusammenzulegen, stieß nicht nur auf der Verwaltungsbank, sondern auch bei den anderen Parteien auf Kopfschütteln. Günter Brinkmann (FDP) sagte: "Grundschüler brauchen kleine Lerneinheiten und keine Lernfabriken."

Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür machte deutlich, dass es für Zusammenlegungen von Schulen keine Kapazitäten gebe. "Wenn das Heinrich-Heine- und das Konrad-Heresbach-Gymnasium mit zusammen 1640 Schülern zusammenbringen wollen, müssen die ganz viel Geld anpacken." An keiner der beiden Schulen sei Platz für eine Verschmelzung. Gleiches gelte für die Haupt-und Realschule.

Nach den neuesten Anmeldezahlen an den Grundschulen deute sich an, dass künftig alle fünf Grundschulen dreizügig gefahren werden können, "die Herrenhauser Straße mit einer Tendenz zur Vierzügigkeit", sagte Astrid Hinterthür.

Eine weitere Forderung der CDU aus ihrem Antrag, wonach die Stadt Konzepte für die Schulen, wie einen bilingualen Zweig für die Carl-Fuhlrott-Realschule entwickeln sollte, stieß bei der Stadt und den anderen Fraktionen auf Unverständnis. Astrid Hinterthür: "In die inhaltliche Arbeit der Schule können wir uns nicht einmischen. Das ist Sache der Schulen."

Mit einem Bürgerantrag von Gitta Burberg, die Grundschulen auf mögliche gesundheitsschädliche Belastungen durch PCB an Wänden und Fußböden prüfen zu lassen, konnte die Mutter eines Schülers gestern einen kleinen Erfolg feiern. Grüne und SPD sprachen sich dafür aus, dass der Schulausschuss mit der Stadt und dem Kreisgesundheitsamt die Otfried-Preußler-Schule begehen soll.

Mit dem Hinweis, dass das Kreisgesundheitsamt unlängst alle Schule geprüft und keine Mängel festgestellt habe, sieht die Verwaltung keinen Anlass für eine Prüfung. Matthias Stascheit (SPD): "Es gibt eine Unsicherheit in der Bürgerschaft. Deshalb sind wir für eine Begehung."