Erkrath: Wir haben keine Rattenplage
Erkrath. Im Gegensatz zur SPD sieht die Verwaltung keine übermäßige Vermehrung der Nagetiere am Neuenhausplatz.
Erkrath. Es gibt Momente, in denen Verwaltung und Politiker im unabgesprochenen Gleichklang ticken. Die verwahrlosten Beete am Neuenhausplatz in Unterfeldhaus bieten den Stoff für so einen Fall.
Auf der Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr teilte Tiefbauamtsleiter Peter Heffungs mit, er plane die Beseitigung dieser Beete, in denen längst keine Blume mehr wächst. "Das ist Teil des Projekts ,Attraktivierung Neuenhausplatz’", so Heffungs.
15000 Euro lasse sich das die Verwaltung in diesem Jahr kosten. Dass allerdings neben dem Beet auch die darin wachsenden Bäume gefällt werden sollen, war zumindest nicht nach dem Geschmack der Bündnisgrünen.
Ein anderes Problem hat Edeltraud van Venrooy in just den Beeten ausgemacht, die Heffungs beseitigen will. Die SPD-Ratsfrau hat für die heutige Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses eine Anfrage unter dem Stichwort "Rattenplage in Unterfeldhaus" gestellt.
"Die Tiere halten sich in den großen, sanierungsbedürftigen Beeten vor der Bäckerei, im hinteren Bereich des Rewe-Marktes und in den Kanälen des Heizwerks auf", schreibt die stellvertretende Bürgermeisterin. Durch die Planungen des Tiefbauamtes, die unabhängig von dem SPD-Antrag angelaufen sind, stehen Ratten die Beete demnächst nicht mehr als Wohlfühlraum zur Verfügung.
Darüber hinaus von einer Rattenplage in Unterfeldhaus zu sprechen, hält Tanja Baumert für übertrieben. "Wir können keine Zunahme feststellen", sagte die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes auf Nachfrage der WZ. Dass immer wieder Exemplare der Nager, vor allem im Bereich der Bahnhöfe, vorbeihuschen, stellt Baumert indes nicht in Frage - und handelt: "Wir arbeiten mit einer Schädlingsbekämpfungsfirma zusammen. Die war in diesem Jahr bereits dreimal in Unterfeldhaus und hat Giftköder ausgelegt."
Was Unrat betrifft, der auf Grundstücken verfault und Ratten anlockt, kümmere sich die Stadt um ihre eigenen Flächen, "und wenn wir ein Privatgrundstück entdecken, wo sich der Besitzer nicht um die Beseitigung des Mülls kümmert, fordern wir ihn auf, das zu tun", stellt Baumert klar.
Zu Eigentümern mit Vorbildcharakter am Neuenhausplatz zählt die Verwaltung die Inhaber von Eisdiele und Apotheke. "Die dort von uns angelegten Beete werden von den Geschäftsleuten gepflegt", so Heffungs.
