Der Grund: In den Osterferien nehmen 38 Kinder der Offenen Ganztagsschule (Ogata) der Gemeinschaftsgrundschule Gruiten an einem Ausflug in den "Hasenwald" teil. Das ist ein Projekt, das Kindern Verständnis für die Natur und Tierwelt vermitteln soll. Dafür sind verschiedene Aktionen geplant. Spektakulär ist dabei die Baumfällung.

Es ist ein alter Baum, genauer gesagt eine Buche, die Forst-Experte Sven Noack abholzen wird. Mit einem orangefarbenen Helm, einer Warnweste und einer Motorsäge ausgerüstet, macht sich der Fachmann ans Werk. Er treibt einen Keil in den Baumstamm ein und wirft wieder die Kettensäge an. Die Späne fliegen.

Das Mädchen-Trio ist sichtlich aufgeregt. Die Freundinnen hüpfen vom rechten aufs linke Bein. Währenddessen hält sich Florian (6) die Ohren zu. Ihm ist es zu laut. "Der arme Baum", sagt eine Kinderstimme.

Eine leichte Windböe neigt den Baum bedrohlich zur Seite. Unberechenbar. Glücklicherweise halten die Kinder Sicherheitsabstand. "Dass die Buche morsch ist, erschwert das Fällen", erklärt Groke. So sei es schwierig zu bestimmen, in welche Richtung der Baum exakt fallen wird.

Später erklärt Forstwirt Georg Groke den Grundschülern, was dazu geführt hat, dass der Baum morsch geworden ist. Diagnose: Pilzbefall. Das Baum-Innere ist mit braunen Flecken gesprenkelt.

Der Baum schwankt hin und her. Die Kinder können die Augen nicht mehr vom Geschehen lassen. Vor Staunen stehen die Münder offen. "Wow", sagt David (9), als die Buche gegen den gegenüberliegenden Baum prallt - er bricht in zwei Teile.

Ben (9) meint: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so kracht." Dann reiht er sich in die Schlange ein. Er will eine mit der Motorsäge geschnittene Baumscheibe als Andenken ergattern. Dann geht’s für ihn zum Picknick mit Lagerfeuer. Dort steht - wie passend - "falscher Hase" und gebratener Rehrücken auf dem Menüplan.