Gruiten: Ein neuer Teich in Grube 7
Ein 1700 Quadratmeter großes Gewässer soll ab dem kommenden Frühjahr Amphibien anlocken. Rheinkalk beteiligt sich mit 6000 Euro an dem Vorhaben.
Gruiten. Flach, in der Sonne liegende, maximal 50 Zentimeter tiefe Folienteiche sind die idealen Entwicklungsgewässer für Kreuz- und Geburtshelferkröten, Molche und zahlreiche Libellenarten. Um ihnen in Zukunft noch mehr Lebensraum bieten zu können, legen die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (Agnu) Haan, die Firma Rheinkalk und die Untere Landschaftsbehörde einen weiteren großen Folienteich im mittleren Bereich der Grube an.
1700 Quadratmeter sollen sich im Frühjahr kommenden Jahres mit Regenwasser füllen und Amphibien anlocken. Doch bis es so weit muss, liegen noch einige Stunden Arbeit von den engagierten Umweltschützern.
Bevor die Fläche, die etwas größer als drei Fußballfelder ist und unterhalb des Hanges unter einer Steinblock-Halde liegt, in den kommenden Wochen mit Folie ausgelegt werden kann, wurde sie gerodet. Die Stämme von Birken und Nadelbäumen liegen säuberlich aufgeschichtet außerhalb der künftigen Wasserfläche und soll als so genannte Benjeshecke zum Beispiel Zaunkönig und Rotkelchen Schutz und Nahrung bieten.
Danach werden mit einem Radlader von Mitstreitern der Agnu mehrere von Rheinkalk gestiftete Ladungen Schotter verteilt, der die Basis für den Reichboden bilden wird. Darauf folgen Vlies, die Teichfolie, noch einmal Vlies und feinerer Schotter. Gut 6000 Euro lässt sich die Firma Rheinkalk ihr Engagement in der Grube 7 kosten - davon wird unter anderem die Folie und deren Verschweißen (etwa 1000 Euro) bezahlt.
Bis 2003 haben die Kalkwerke Wasser in die Grube 7 gepumpt, um den so genannten Tiefschlitz, den tiefsten Teil des ehemaligen Steinbruchs, feucht zu halten - schließlich war die Grube vor 20 Jahren noch mit Wasser gefüllt. Mit dem fortschreitenden Kalkabbau in Dornap musste dort immer mehr Grundwasser abgepumpt werden, um den Arbeitsbereich trocken zu halten. In der Folge versickerte das Wasser aus Gruiten im karstigen Untergrund und es bestand die Gefahr, dass sich die Grundwasserscheide verschiebt. Um das vermeiden, musste gepumpt werden: Die Kalkwerke leiteten Grundwasser in die Düssel, in Gruiten saugten Pumpen das Wasser aus dem Bach und führten es in den Tiefschlitz. wo es wieder versickerte. Jahre später stellte sich heraus, dass der Wasserkreislauf auch ohne Pumpen funktioniert, weil im Gruitener Bereich das Bett der Düssel "löchrig" ist.
Aktivitäten In der Grube 7 hat die Arbeitsgemeinschaft Natur + Umwelt (Agnu) Haan in den vergangenen Jahren sieben neue Folienteiche angelegt, zusätzlich zu den zwei von der Unteren Landschaftsbehörde geschaffenen Gewässern. Die Teiche dienen als Ersatz für die Gewässer an der Grubensohle, die nach der Einstellung des ständigen Einpumpens von Düsselwasser seit 2005 trocken gefallen sind.
Ziel Die Teichen dienen als Lebensraum zur Stabilisierung und Förderung der Kreuz - und Geburtshelferkrötenpopulation.