Haan: Neue Feuerwache teurer als geplant

Neue Vorschriften und steigende Baukosten treiben die Preise für den geplanten Neubau an der Nordstraße in die Höhe.

Haan. Fragt man Feuerwehr-Chef Carsten Schlipköter nach einem Termin für den ersten Spatenstich der neuen Feuerwache an der Nordstraße, kommt seine Antwort schnell und ohne Zögern: "Am liebsten gestern."

Auch wenn dieser Termin nicht zu halten ist, rückt die Realisierung mit dem aktuellen Neubau des Bauhofs doch immer näher. Bürgermeister Knut vom Bovert hatte auf dem Neujahrsempfang der Feuerwehr Anfang Januar in Aussicht gestellt, dass die Arbeiten im kommenden Jahr beginnen, der Neubau 2010 bezogen werden könnte.

Ob dieser Zeitplan zu halten ist, wollte Ute Eden, die Leiterin des städtischen Gebäudemanagements, auf WZ-Nachfrage nicht bestätigen. Fakt ist aber: Ihr Mitarbeiter im Hochbauamt, Olaf Tödte, ist - nachdem ein Generalunternehmen mit dem Bau des Bauhofs beauftragt wurde - in die Planungen für die neue Wache eingestiegen.

Tödte hat - nachdem er mit Carsten Schlipköter verschiedene neue Wachen besichtigt hatte - drei mögliche Varianten für den neuen Komplex erarbeitet, von denen jetzt einer in Abstimmung mit der Feuerwehr als Vorentwurf weiterverfolgt wird. Eden: "Wir müssen unter anderem die Baukörperanordnung, die innere Gebäude- sowie die Stellplatzorganisation, den Übungshof und die Funktionsabläufe auf dem relativ kleinen Grundstück berücksichtigen."

Gleichzeitig hat Schlipköter das 2002 per Ratsbeschluss verabschiedete Raumprogramm überarbeitet. Denn: "Seit den Planungen von vor sechs Jahren haben sich einige Vorschriften geändert", sagt Schlipköter.

Unter anderem müssen jetzt der Sicherheitsabstand zwischen Fahrzeugen und Toren größer bemessen werden, gleichzeitig wurde in den Umkleiden eine so genannten "Schwarz-weiß-Trennung" eingeführt ("die Einsatzkräfte lassen ihre saubere Kleidung an einer sauberen Stelle, ihre verschmutzte Kleidung an anderer Stelle liegen"). Diese Anpassungen und die Tatsache, dass die Baukosten i vor allem für Stahl und Dämmstoffe in die Höhe gegangen sind, sorgen für eine kräftige Baukostenerhöhung.

Bürgermeister Knut vom Bovert hatte im WZ-Gespräch von gut einer Million Euro gesprochen - eine Summe, die Ute Eden gestern nicht bestätigen wollte.

Um jetzt alle Anpassungen und Planungen auf eine vernünftige Grundlage stellen und eventuell einen ergänzenden Ratsbeschluss herbeiführen zu können, hat Ute Eden den Arbeitskreis Neubau Feuerwache reaktiviert, der morgen um 17 Uhr in der Feuerwache tagt. Im Juni soll auf einer Sondersitzung des Bau-, vergabe- und Feuerschutzausschusses das weitere Vorgehen für den Neubau beraten werden.