Haan: „Stiftung hilft unbürokratisch“
Die Bürgerstiftung für Haan & Gruiten hat dieses Jahr 30603 Euro für soziale Zwecke ausgeschüttet und wirbt um weitere Spender.
Haan. Drei Jahre nach Gründung der Bürgerstiftung für Haan & Gruiten hat sich deren Engagement in der Stadt immer noch nicht herumgesprochen. Das mussten die Mitglieder aus Stiftungsrat und Stiftungsvorstand beim Dorffest Gruiten feststellen, auf dem sie mit einem Stand vertreten waren. "Viele Besucher hatten noch nie von uns gehört", sagt der Gruitenger Dieter Schauf, der sich seit kurzen im Stiftungsvorstand engagiert.
Dabei hat die Stiftung in diesem Jahr 30 602 Euro aus Spenden und Zinserträgen für soziale Zwecke ausgeschüttet. Das Geld ging zum Beispiel an die Private Kindergruppe Haan (5000 Euro), die davon einen Jahrespraktikumsplatz finanziert, und die Grundschule Bollenberg (2000 Euro), die damit Materialien für die Sprachförderung ihrer Schüler bezahlt. "Manchmal waren es auch nur kleine Beträge, die aber für den jeweiligen Empfänger eine große Hilfe darstellen", sagt der Unternehmer Bernd Kirschey, der dem Stiftungsrat vorsitzt.
In der Regel wenden sich nicht die Betroffenen selbst, sondern die Sozialverbände mit Anträgen an die Stiftung, in denen sie um Hilfe für ihre Klienten bitten - 15 bis 20 wurden dieses Jahr gestellt. "Das hat den Vorteil, dass wir die Bedürftigkeit nicht überprüfen müssen, sondern alle Informationen von den Verbänden erhalten", sagt Gabriele Römer, stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats. "Die Stiftung hilft unbürokratisch", sagt Bürgermeister Knut vom Bovert, der ebenfalls Mitglied im Stiftungsrat ist. "Das Geld geht an Menschen, die durchs Raster fallen."
In der Regel soll das Geld der Bürgerstiftung in Haan bleiben. Dieses Jahr hat der Stiftungsrat, der über die Empfänger der Ausschüttung entscheidet, eine Ausnahme gemacht und dem Franziskus Hospiz in Hochdahl 2000 Euro zukommen lassen. "Wir haben darüber länger diskutiert, uns dann aber dafür entschieden, weil in Hochdahl auch Betroffene aus Haan und Gruiten auf ihrem letzten Weg begleitet werden", sagt Kirschey.
Seit der Gründung der Stiftung Ende 2006 ist das Kapital der Stiftung von 197 000 Euro auf 328 000 Euro angewachsen. Und weil die Bürgerstiftung eine weitere Stiftung mit mehr als 500 000 Euro Kapital verwaltet, "dürfen wir über die Erträge aus der Hälfte der Summer verfügen", erläutert Kirschey.
Damit liege das Stiftungskapital bei insgesamt 580 000 Euro, das von Kassenwart Ingo Lemanski verwaltet wird. "Die Sicherheit der Geldanlage ist für uns vorrangig", sagt er. Dementsprechend habe die Stiftung in den vergangenen Monaten auch kein Geld verloren. "Demnächst müssen wir 40 000 Euro anlegen, aber vier Prozent werden wir wohl aktuell nicht erzielen", sagt Lemanski.
Deshalb werben die Frauen und Männer in Stiftungsrat und -vorstand um weitere Spenden (können sofort verwendet werden) und Zustiftungen (fließen in das Stiftungskapital).