Mettmann: Sofort-Modell zur Rettung der Overhoffschen Höfe
Das Mettmanner Bürgerforum will in einem ersten Schritt 400 000 Euro bezahlen.
Mettmann. Visionen, Ideen, Mut und Durchhaltevermögen brauchen die Vorstandsmitglieder des Mettmanner Bürgerforums, um ihre Idee umzusetzen, die vergessenen Overhoffschen Höfe wieder zu beleben. Von der Vorstellung, das gesamte Areal für 750 000 Euro auf einen Schlag zu kaufen, sind Bürgerforums-Vorsitzender Peter Feyen und seine Mannschaft abgerückt. Die Idee, 400 000 Euro zinsgünstig zu finanzieren und die restlichen 350 000 Euro über die Mettmanner zu finanzieren, musste das Bürgerforum verwerfen.
Peter Feyen, Vorsitzender des Bürgerforums, nach seinem letzten Gespräch mit dem Grundstückseigentümer
Der Verkauf von Bausteinen zu zehn Euro für die Wiederbelebung des alten Industriegeländes der Eisenwarenhandlung Gustav Overhoff hat dem Bürgerforum ebensowenig den erhofften Geldsegen beschert wie die Erlöse der Feste, die es veranstaltet hat. 3000 bis 4000 Euro sind so zusammen gekommen. "Dann gibt es zwar noch 13 Zustifter, die sich bereit erklärt haben, jeweils 3000 Euro zu geben, aber das reicht alles nicht aus", sagt Feyen.
Aus Sorge, dass die Höfe nicht aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden können, wenn nicht bald etwas passiert, soll jetzt ein sogenanntes "Sofort-Modell" greifen. Feyen: ",Sofort’ deswegen, weil mit den alten maroden Gebäuden bald etwas passieren muss." Der Kern des Sofort-Modells besteht darin, "dass wir das Grundstück in zwei Hälften verhandeln". 400 000 Euro werden sofort zahlbar. Das Geld sollen über die Trias Stiftung oder die GLS Bank zinsgünstig finanziert werden. Feyen: "Die Restsumme wird später einmal verhandelt." Für ein solches Geschäft hat das Bürgerforum die grundsätzliche Zustimmung des Grundstückeigentümers bekommen.
Wenn die Finanzierung steht, soll ein Verein gegründet werden, der das Areal bewirtschaftet. Von der Miete für die Parkplätze auf dem Gelände könnte laut Feyen der Kredit gut bedient werden. Und dann will das Bürgerforum mit viel Eigeninitiative und Muskelkraft die Sanierung der ersten Gebäude in Angriff nehmen.
Eine große rund 400 Quadratmeter große Halle könnte ohne allzu großen Aufwand hergerichtet werden. Feyen: "Dort könnten wir beispielsweise regelmäßig Trödelmärkte veranstaltet. Und den Keller könnten wir als Lagerraum vermieten."
Bei der Umsetzung des "Sofort-Modells" hofft das Bürgerforum auf viele Mettmanner, die mit ihrem Sach- und Fachverstand das Projekt begleiten und unterstützen, "die sich mit ihren Fähigkeiten einbringen". Ein Vereinsheim soll auf dem Gelände entstehen. Und auch die alte Schule, Mettmanns ältestes Schulgebäude, soll saniert und wieder nutzbar gemacht werden.
Mit der neuen Idee, in den Höfen auch ein Museum einzurichten, das die Industrialisierung Mettmanns aufzeigt, ist das Bürgerforum beim Grundstückseigentümer auf offene Türen gestoßen. Er hat sich sogar spontan bereit erklärt, dafür Exponate der Firma Overhoff zur Verfügung zu stellen.