Mettmann: Die Knallfrösche entführen Kinder in eine zauberhafte Welt
600 Schüler jubelten der Schauspieltruppe am Donnerstag zu. Es gibt noch vier Aufführungen.
Mettmann. "Also, ich fand am besten, wie die Heinzelmänner den Leo mit den Teppichklopfern verhauen haben", erklärte Julian. Fabian dagegen mochte die "ganzen spannenden Szenen", und Julia fand es "ganz toll, wie die vor der Burg getanzt haben. Aber was die anhatten, das war auch schön."
Was sich "Hinter verzauberten Fenstern" abspielt, ist also durchaus faszinierend. Jedenfalls, wenn es sich, wie im Falle von Julian, Fabian und Julia um die Premiere der Theatergruppe Die Knallfrösche handelt. Knappe zwei Stunden erzählt die Formation unter der Regie Helga Höptners die märchenhafte Geschichte, in der dem Bösen der Garaus mit Fliegenklatschen, Boxhandschuhen und Pfeffer gemacht wird, und das Gute natürlich obsiegt.
Hauptperson ist "Julia Schulze aus der anderen Welt" (Gizem Gümüs), wie es Erfinder Jakobus Jammernich (Ingo Grenzstein) frohgemut sagt. Durch einen magischen Adventskalender bekommt sie Zutritt zum fremden Planeten des vergesslichen Königs, der kleinen und großen Elfen, zu lustigen Heinzelmännern und einem waschechten Prinzen (Simon Schmidt). Weil er von Fürst Leo, genannt "Leo, dem Lügner" (Carlo Jonas) und dessen Hofschranzen entführt wird, und ohnehin der Hofstaat in Gefahr ist, müssen die furchtlose Julia und ihre neuen Freunde aktiv werden.
Dass die abenteuerliche Geschichte, die mit einer unglaublichen Liebe zu Details umgesetzt wird, nicht wirklich neu ist, störte bei der Premiere in der nahezu ausverkauften Stadthalle kein Kind. Viel zu liebevoll waren Kulissen gemalt und Ideen entwickelt worden. Begeistert klatschten die jungen Zuschauer vor Vergnügen in die Hände, wenn die Combo der Musikschule um Lebrecht Heidenreich spielte.
Und als in einer Szene die fünf Heinzelbuben riesige Luftballons holten, um damit und mit ihrem Publikum Werfen zu spielen, ging ein fröhliches Gekreische durch den Saal, das nicht größer hätte sein können, wenn die Teenyband Tokio Hotel auf der Bühne gestanden hätten.
Zwar gab es hier und da kleine Pannen beim Ton, aber wen interessiert das, wenn Jakobus mit Julia in sein "Rattergefährt" steigt, das ausschaut wie eine übliche Badewanne, aber von vier überaus spacigen Gestalten davon getragen wird? Allein über die Kostüme - die Heinzel-Jungs mit bunten Turnschuhen und lustigen Zipfelmützen, die Elfen in feine Stöffchen gehüllt und mit watteweichen Flügeln, die Rattergefährtgestalten mit silbrigen Helmen und einem aus ausrangierten CDs geformten Panzer - könnte man, wie Julia, "stundenlang schwärmen".
Dass am Ende alles gut wird, versteht sich von selbst. Mit fröhlichen Gesichtern verließen die Kinder die Premiere. "Das war toll", fand Laura.