Hochdahl: Ausstellung - Hochdahler Könner mit russischer Seele

Der Künstler Boris Dawydow zeigt 36 seiner Bilder im Haus der Kirchen.

<strong>Hochdahl. Am Samstag wurde im Haus der Kirchen eine Ausstellung eröffnet, die sehenswert und doch in diesem architektonischen Rahmen seltsam unzeitgemäß ist. Die im mit großem malerischem Können gefertigten Stillleben, Landschaften und Genrebilder stammen von dem seit fünf Jahren in der Sandheide lebenden, 70-jährigen Russen Boris Dawydow.

Bilder von zeitloser Aktualität

Seine 36 Ölgemälde, zum Teil auf Leinwand, meist auf Pressspan, erinnern im Stil an den Spätimpressionismus des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, zeigen aber Motive der Jetztzeit, darunter einen Blick auf Trills mit der Franziskuskirche, ein russisches Dorf, eine Idylle am Mittelmeer. Oft wird aber auch der eigene Balkon mit dem angrenzenden Wald zum Sujet, aktuell zwar und doch zeitlos, wie auch die Landschaften. Denn hier gilt Dawydows Interesse der Natur, dem Licht und den Farben der Jahreszeiten. Manche Arbeiten, wie "Im Wald" oder "Der erste Schnee" könnten überall, auch in Russland, entstanden sein. Ähnlich die vielen, oft kleinformatigen Stillleben. Sie zeigen, wunderschön ausgeleuchtet und mit viel Liebe zum Detail, Gegenstände wie Krüge, Kannen, Schalen, Obst, Sammlerpuppen und Blumen. So oder ähnlich wurden solche Gegenstände bereits von Malern vor 100 Jahren arrangiert und gemalt.

Der Eindruck des Altertümlichen wird noch verstärkt durch die Wahl der Rahmen. Laut seinem Freund und Übersetzer, Christian Decker, der bei der Vernissage die einführenden Worte sprach, hat Dawydow die zum Teil vergoldeten und ornamentierten Stücke auf Flohmärkten entdeckt.

Die Bilder des in seiner Heimat als "Meister der alltäglichen Malerei" gefeierten Dawydow dürften allen gefallen, die sein handwerkliches Können und seinen sicheren Blick für das Schöne zu würdigen wissen. Ganz besonders aber dürften sie denen gefallen, die Wiedererkennbarkeit in der Kunst schätzen.