Hochdahl: Die andere Seite des Lebens
Vor 20 Jahren begannen vier Franziskanerinnen mit der ambulanten Arbeit. Das Sterbehospiz wurde 1995 eröffnet.
Hochdahl. Das Franziskus-Hospiz feierte am Samstagabend 20 Jahre Hochdahler Hospizarbeit. Das waren zwei Jahrzehnte, in denen Menschen begleitet und Angehörige entlastet wurden, in denen gelacht, geredet und zugehört wurde. "Unsere Arbeit beginnt dort, wo die Möglichkeiten eines Krankenhauses aufhören", sagte Ulrike Proba-Köhler, Pressesprecherin des Hospizes.
Ein Team aus Krankenschwestern und Krankenpflegern, einer Altenpflegerin, einer Sozialpädagogin und mehr als 20 Ehrenamtlichen hat sich zum Ziel gesetzt, den Patienten ihre verbleibende Lebenszeit best möglich zu gestalten - ob zuhause, in einer Senioreneinrichtung oder aber im stationären Bereich des Hospizes.
"Ich erlebe das Hospiz immer als eine große Familie", schwärmte die Waldbreitbacher Franziskanerin Schwester Irmgardis Michels. "Anfangs sind wir jedoch in Hochdahl auf großen Widerstand gestoßen."
Nachdem 1989 der Franziskus-Hospiz-Verein gegründet worden war, sollte ein Privathaus erworben werden. "Die Idee fanden alle gut. Aber in unmittelbarer Nähe wollte niemand eine solche Einrichtung haben - es wurden sogar Unterschriften dagegen gesammelt", erinnerte sich Pfarrer Gerd Verhoeven. "Doch der Gegenwind verstärkte auch unser Engagement."
Und so zogen Ende 1989 vier Franziskanerinnen in ein Gebäude an der Sandheider Straße; der Hausbetreuungsdienst nahm seine Arbeit auf. Trotz der Ängste, ob der Bau eines stationären Hospizes nicht die Kräfte des Vereins übersteigen könnte, wurde 1991 das Grundstück in Trills erworben und das Hospizzentrum errichtet - finanziert vom damaligen Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das das Hospiz ein Jahr später zum Bundesmodellprojekt erklärte.
1995 öffnete das Franziskus-Hospiz mit seinen acht Einzelzimmern dann seine Türen. Seitdem lebten und starben dort 1171 Menschen.
Der Aufenthaltim Hospiz wird durch die Kranken- und Pflegekasse, durch Spenden und einen geringen Eigenanteil finanziert. Seit 2000 existiert die Wieschnewsky-Hardtke Stiftung, deren Erlöse die Aus- und Fortbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter finanzieren.