Erkrath: Bürgerliche wagen Rot-Grün
Die Wählergemeinschaft BmU hat entschieden: Sie strebt eine Kooperation mit der SPD und den Bündnisgrünen an.
Erkrath. CDU und FDP sind als politisches Modell für Erkrath Vergangenheit. Die BmU gab am Freitag bekannt, dass die Verhandlungen über eine Kooperation mit SPD und Bündnisgrünen weitergeführt werden. "Die Mitgliederversammlung beauftragt Vorstand und Fraktion der BmU, mit SPD und Bündnis90/Die Grünen Gespräche zur Bildung einer Gestaltungsmehrheit im Erkrather Stadtrat aufzunehmen", heißt es offiziell in einer Presseerklärung der BmU.
Von 40 verhandelten Eckpunkten für eine gemeinsame Politik "waren lediglich zehn Prozent strittig", sagte BmU-Vorsitzender Bernhard Osterwind am Freitag im Gespräch mit WZ. Gleichwohl wolle seine Fraktion, die im neuen Stadtrat neun Sitze hat (SPD elf; Grüne sieben) "ein Stück unabhängig bleiben". Eine Form von starrer Koalition werde daher nicht angestrebt.
Flexibel möchte die BmU auch bleiben, um gute Vorschläge von CDU und Arno Werner annehmen zu können, der als Verwaltungschef der letzte CDU-Mann in einer Machtposition ist. "Es wird nicht wie früher sein, wo die CDU Vorschläge der anderen Fraktionen Fallbeil artig abgelehnt hat", so Osterwind.
Einig ist er sich mit seinen neuen Partner darin, dass es bereits in naher Zukunft zwischen ihnen heftig knirschen könnte - dann nämlich, wenn die Haushaltsberatungen anstehen. "Der erste Haushalt wird eine erste Bewährungsprobe", sagte SPD-Fraktionschef Detlef Ehlert am Freitag, und sein Kollege Reinhard Knitsch sah es ähnlich: "Da könnte es knirschen."
Konsens besteht zwischen den neuen Partner auch darin, dass ein Stadtentwicklungskonzept erstellt, die Baupläne für Neanderhöhe und Klein Bruchhaus vom Tisch sind und das Planungsverfahren für die Schmiedestraße - wie angekündigt - gestoppt wird. "Und der Bürgermeister, der hat künftig die Aufgabe, als Moderator zu fungieren." Um für diese Rolle gerüstet zu sein, entspannt Werner gerade im Urlaub...