Erkrath: Handwerk geht der Nachwuchs aus
Beim siebten Handwerkermarkt im Bürgerhaus wirbt die Branche nicht nur um Aufträge, sondern auch um Mitarbeiter.
Erkrath. Fleißige Handwerker kannten die Kinder der Kita St.Katharina bislang nur aus dem gleichnamigen Kinderlied. "Die meisten hatten keine Vorstellung davon, was hinter den Berufsbezeichnungen steckt", sagt Otmar Langer, erster Vorsitzender des Erkrather Handwerkerkreises.
Um das zu ändern, wurden die Kinder kurzerhand in die verschiedenen Betriebe eingeladen. "Dort konnten sie einen Eindruck davon gewinnen, was Maler, Elektriker oder Schneider eigentlich machen", so Radio- und Fernsehtechniker Langer.
Aus ihren Erkenntnissen haben die Kinder eine Show entwickelt. Die gibt es am 7. und 8.November zu sehen, wenn der siebte Handwerkermarkt im Hochdahler Bürgerhaus stattfindet. Abwechselnd in Hochdahl und Alt-Erkrath veranstaltet der Handwerkerkreis alle zwei Jahre den Markt, auf dem die 22 Mitgliedsbetriebe ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren.
"Die Besucher erwartet jedoch nicht nur ein Stapel an Prospekten. Kompetente Ansprechpartner aus allen Bereichen stehen bereit. Es gibt Handwerk zum Schauen, Anfassen und Mitnehmen", betont Langer. So wird die Firma Colter, die Fenster und Türen herstellt, gemeinsam mit der Kriminalpolizei demonstrieren, was Einbruchsicherheit bedeutet.
Gemeinsam mit der Sanitärfirma Reys können Kerzenleuchter gelötet werden; eine Mitarbeiterin von Otmar Langer wird alte Plattenspieler reparieren. Die Schneiderin Antonia Bagordo richtet eine Modenschau aus, und die Stadtwerke zeigen mit Erdgas angetriebene Autos. Das Zusammenspiel mehrerer Handwerksbetriebe wird am Beispiel eines Raums für barrierefreies Wohnen demonstriert.
Neben neuen Aufträgen hofft das Erkrather Handwerk vor allem darauf, durch den Markt das Interesse junger Menschen für ihre Berufe zu wecken. "Die Orientierungslosigkeit bei der Berufswahl und antiquierte Vorstellungen vom Handwerksberuf sind oft ein Problem - dabei sind unsere Berufe sehr vielfältig."
Und scheinbar auch krisensicher: "Von der Wirtschaftskrise merken diejenigen etwas, die mit der Industrie zu tun haben. Im Privatbereich haben sich die Auftragszahlen nicht verschlechtert", sagt Marcus Graf vom gleichnamigen Elektro- und Installationsunternehmen.