Mettmann: Schule wird so schnell wie möglich abgerissen

Der Rat bewilligt 120000 Euro für die Maßnahme.

Mettmann. Das vorletzte Kapitel der Grundschule Kirchendeller Weg ist Dienstagabend im Rat abgeschlossen worden. Die Mehrheit bewilligte die außerplanmäßigen Mittel in Höhe von 120000 Euro für den Abriss der Containerschule aus den 70er-Jahren. Die Kosten werden durch die Erstattung des Zeitwertschadens von 147067 Euro durch die städtische Gebäudeversicherung abgedeckt.

Vor den Sommerferien hatten CDU und SPD mehrheitlich beschlossen, die Schule, an der es in in den frühen Morgenstunden des 11.März gebrannt hatte, aufzugeben. Eine Sanierung der Brandschäden hätte sich aus Sicht der Stadt nicht gelohnt. Der marode bauliche Zustand der Schule könne nicht durch eine Brandsanierung verbessert werden, argumentierte die Stadt. Zudem zeichne sich laut Verwaltung ab, dass Mettmann aufgrund rückgängiger Schülerzahlen in absehbarer Zukunft keine sechs Grundschulen mehr brauche.

Der Versuch der FDP, das Gebäude vor dem Abriss zu retten, wurde vom Rat und der Verwaltungsbank abgelehnt. Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec: "Der größte Teil der Schule wurde durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen. Um das Gebäude weiter zu nutzen, müssten nahezu alle Räume gereinigt werden, die gesamte Dämmung ausgetauscht, die komplette Verkabelung sowie die Heizungsanlage erneuert werden." Die Versicherung hatte dafür rund 300000Euro veranschlagt.

Geschorec: "Die Arbeiten können wir jetzt ausschreiben, damit die Schule schnell abgerissen werden kann." Die Stadt fürchtet, dass sich Jugendliche oder Obdachlose in der leerstehenden Schule einrichten könnten. Tatsächlich ist das Schulgelände am Kirchendeller Weg ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche, die sich dort nicht immer zu benehmen wissen.

Die ehemalige Hausmeisterwohnung, in der zuletzt die Ogata-Kinder untergebracht waren, will die Stadt erhalten. Dort könnten Vereinsräume eingerichtet werden. Der Bürgermeister brachte den Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP), die ihre Unterkunft im evangelischen Gemeindezentrum-West bis Ende März 2010 räumen mussten ebenso ins Spiel, wie den Deutsch-Italienischen Kulturverein, der mit seiner derzeitigen Unterkunft am Borner Weg nicht gerade glücklich ist.