Mettmann: Nowodworski geht von Bord

22 Jahre war er im Rathaus, zehn Jahre als Bürgermeister. Am Dienstag verabschiedete ihn der Rat.

Mettmann. Mit stehenden Ovationen ist am Dienstag Bürgermeister Bodo Nowodworski auf seiner letzten Ratssitzung vom Rat verabschiedet worden.

Nach zehn Jahren wird das Stadtoberhaupt am 20. Oktober sein Dienstzimmer für den künftigen Bürgermeister Bernd Günther (CDU) räumen.

"Inzwischen beschleicht mich schon ein wehmütiges Gefühl, wenn ich daran denke, dass ich das Rathaus für immer verlasse", sagte ein sichtlich ergriffener Bürgermeister. Vor mehr als 22 Jahren hatte er im Tiefbauamt der Stadtverwaltung angefangen.

Der Fall der Mauer und damit verbunden ein Zustrom neuer Menschen, der Durchstich des Ingrid-Stollens, des Hauptsammlers Mettmann-West für die Erschließung des großen Neubaugebietes, Kindergarten-Notprogramm, der Bau des Neanderthal Museums, die Beerdigung der Umgehungsstraße B7n, das Stadtjubiläum 2004, Rathaus-Anbau, Naturfreibad und Nothaushalt - Bodo Nowodworski hat Höhen und Tiefen in seinen vielen Dienstjahren durchleben müssen.

Dem Rat dankte er am Dienstag dafür, dass er trotz aller politischen Unterschiede immer zusamengestanden habe. "Zusammen haben wir eine ganze Menge Vernünftiges und Vorzeigbares erreicht." Sein ganz besonderer Dank galt am Dienstag Abend aber seiner Ehefrau Monika, die natürlich zur letzten Sitzung ihres Mannes mitgekommen war. "Du warst immer bei allen wichtigen Entscheidungen dabei. Dafür danke ich Dir."

Seinen Stellvertretern Ottokar Iven (CDU) und Horst-Dieter Fischer (SPD) bescheinigte er, gute Vertreter gewesen zu sein. "Zusammen waren wir ein tolles Team." Sie dankten zurück und überreichten dem leidenschaftlichen Segler Nowodworski ein Buch über Leuchtfeuer an der Nord- und Ostsee. Iven: "Bodo Nowodworski hat Pflöcke in der Stadt eingeschlagen. Er hat sich um die Stadt verdient gemacht."

Von den Fraktionen bekam er ein Logbuch für seine bevorstehenden Segeltripps geschenkt. Stellvertretend für die fünf Fraktionen im Rat dankte Ute Stöcker (CDU) dem scheidenden Bürgermeister für "seine liebenswerte menschliche Art", mit der er im und außerhalb des Rathauses gewirkt habe. Hans-Günther Kampen, Alterspräsident des Rates, nahm Nowodworski dann die Amtskette, die er ihm vor zehn Jahren umgelegt hatte, ab.

Ende Oktober wird ein Bild des alten Bürgermeisters im Treppenhaus des Stadtgeschichtshauses aufgehängt, dort, wo seine Vorgänger eingerahmt mit ernstem Blick von der Wand herabschauen.