Hochdahler Modelltage: Einsteigen, die Fahrt beginnt

Bei den Hochdahler Modelltagen treffen sich große und kleine Eisenbahn-Freunde.

Hochdahl. Gebannt verfolgt Mika, wie die Modell-Eisenbahn an Fahrt zulegt, wenn er den Drehknopf des Trafos langsam weiterdreht. Vorbei an Bäumen, Wiesen und Hügeln geht die Fahrt der alten Blechlok mit ihren Anhängern.

Später führen die Schienen sogar an einem bis ins kleinste Detail liebevoll gestalteten Rummelplatz vorbei. Von Musik untermalt und hell erleuchtet drehen sich Riesenrad und Kettenkarussell.

Als die Eisenbahn passiert, scheinen die Rummelplatzbesucher ihr hinterherzuschauen. Dann geht die Fahrt weiter über Brücken und an einem Bahnhof vorbei, bevor der Zug wieder beim vierjährigen Mika ankommt, um die nächste Runde zu drehen.

"Sobald es irgendwo eine Eisenbahn zu bestaunen gibt, muss Mika dahin", sagt Papa Christoph Haenel (35), der wie sein Sohn die Fahrt der Modell-Eisenbahn verfolgt. Mit seiner Frau Nicole(34) und der anderthalbjährigen Tochter Annika hat der Mettmanner wie viele andere Eisenbahn-Fans den Weg in den Lokschuppen gefunden, um sich die zahlreichen Modell-Bahnstrecken anzusehen.

"Ich habe selber mehrere Eisenbahnen zu Hause. Schon mein Vater hat mir früh die Begeisterung dafür vermittelt. Jetzt habe ich auch die Familie infiziert", sagt Haenel und grinst.

Ein paar Meter weiter steht Günter Gradlowski (79). Er hat den weiten Weg aus Oberhausen zur Eisenbahnausstellung gemacht und hält vor allem die liebevoll gestalteten Spielzeugeisenbahn-Anlagen aus den 1920er- und 1930er-Jahren auf seinem Camcorder fest.

"Schon seit 1935 bin ich Eisenbahn-Fan, und ich habe selber eine große Modellbahn zu Hause", sagt er und kann den Blick nicht vom historischen Schmuckstück nehmen, das sich auf Schienen den Weg durch die Mini-Landschaft bahnt. "Solche alten Modelle sieht man ganz selten. Ich filme alles, damit ich es zu Hause noch einmal genießen kann", sagt Gradlowski.

Einer derjenigen, die mit ihren Eisenbahnen groß und klein ins Schwärmen geraten lassen, ist Bernd Thul. Der 54-jährige Mönchengladbacher hat eine originale Spur I-Blecheisenbahn mitsamt Modellgebäuden, Waggons und Landschaftszubehör aus den Jahren von 1920 bis 1936 über mehrere Jahre zusammengesammelt.

"Mich fasziniert die Eisenbahn schon so lange. Schon mein Groß- und Urgroßvater haben mit solchen Bahnen gespielt. Auf diese Weise habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt", sagt er und blickt strahlend auf die meterlange Modell-Landschaft, auf der verschiedene Lokomotiven hin- und herfahren.