Haan-Ost aus Sicht der Kinder

Der Nachwuchs nahm den Stadtteil ins Visier der Kamera und präsentierte nun die Ergebnisse.

Haan. Eingeladen zu einer Reise durch die Welt wurden die Besucher, die am Wochenende zum Bandenfeld gekommen waren. Beim 3. Internationalen Stadtteilfest des "Hauses für Familien" der Arbeiterwohlfahrt konnte sich jede Nationalität zu Hause fühlen.

Dazu trugen insbesondere die Kinder der Kindertagesstätte bei: Sie entführten die Gäste mit Tanz- und Gesangsstücken in ferne Länder. So gab es zu brasilianischen Klängen "Lambada", bei russischer Musik wurde "Kalinka" getanzt. Als die Türkei an der Reihe war, musste das Publikum sogar selbst aktiv werden und das Tanzbein schwingen.

"An der Nordseeküste" und "Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft", sangen die Kinder, um schließlich das Land, in dem sie leben, vorzustellen. Passend zum Tag der Deutschen Einheit war die Botschaft klar: Egal, wo wir herkommen, wir sind doch alle gleich.

Neben einer Vorführung der Taekwondo-Kindergruppe der Haaner "Dragons" und einem Auftritt des Ensembles "Kunterbunt" der Musikschule galt die Vorstellung der Kunstturner des Haaner TB als weiterer Höhepunkt. Trotz des Herbstwetters vollführten die Zehn- bis Zwölfjährigen in ihren dünnen Trikots Handstände und Salti.

"Der HTB ist der Patensportverein vom Haus für Familien", erklärte 2. Vorsitzender Markus Kiwitz. Das Fest biete daher eine gute Möglichkeit, Eltern und besonders Kindern zu zeigen, auf welche Weise sie aktiv werden können. Genauso wie es "Björn der Gaukler" machte, der den Kindern das richtige Jonglieren zeigte.

Sensibilität war am Stand der Agnu-Naturschützer gefragt: Steine, Zweige oder Zapfen galt es zu ertasten. Am Foto-Preisrätsel konnten dann Groß und Klein teilnehmen. Aufnahmen von Bewohnern oder Besuchern des Bandenfelds wie die Postbotin oder der Bürgermeister mussten ihre Namen zugeordnet werden. "Suchen Sie die Menschen auf dem Fest, und fragen Sie doch einfach, wie sie heißen", motivierte Silvia Ramsel vom "Haus für Familien".

Das Thema "Fotografie" hatte auch in den vergangenen Monaten im Mittelpunkt gestanden: Unter dem Motto "Blickpunkte-Klickpunkte" wurde ein gemeinsames Foto-Projekt mit einem Profifotografen organisiert, dessen Ergebnisse nun präsentiert wurden.

"Es ging darum, wie der Stadtteil von den Menschen gesehen wird, die hier leben", sagte die Leiterin des "Hauses für Familien", Angelika Bachmann-Blumenrath. Kinder ab fünf Jahre lernten vom "Knipser", wie sie den Blick fürs richtige Motiv bekommen und geduldig mit einem Fotoapparat umgehen.

Abgelichtet wurden Lieblingsplätze und Ansichten von Haan-Ost. So wählte Gabriel (6) das McDonald’s-Restaurant an der A46 und Hassan (5) ein rotes Klettergerüst. Aber auch Senioren machten mit. "Durch die Fotos sieht man den Stadtteil mit ganz anderen Augen", meinte Bachmann-Blumenrath. "Man hätte nicht gedacht, wie viel grünes Umfeld es doch gibt."