Hochdahl: Stadtplanung ohne Gewähr

Architekten stellen erste Überlegungen zur Bebauung Schmiedestraße vor. SPD, BmU und Grüne wollen das Projekt kippen.

Hochdahl. Generationsübergreifendes Wohnen, eine Mischung aus mehrgeschossigem Wohnungsbau im gehobenen Stil von Stadtvillen und Einfamilienhäusern, ein offener Treffpunkt und ein neu gestalteter Spielplatz: Das sieht das Bebauungskonzept vor, das die Verwaltung am Dienstagabend im Bürgerhaus erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. Entstehen soll es auf dem Grundstück an der Schmiedestraße, auf dem noch die ehemalige Realschule steht.

Vier Architekturbüros wurden im Vorfeld aus insgesamt 30 Bewerbern für die Teilnahme am Wettbewerbsverfahren ausgewählt. In den kommenden Wochen werden die Architekten an ihren Entwürfen arbeiten, um sie am 26. November detailliert vorstellen zu können. Wer das Rennen macht, wird eine Jury entscheiden, in der neben Fachleuten auch Bürgermeister Arno Werner und zwei Ratsmitglieder sitzen.

"Die Voraussetzungen für generationenübergreifendes Wohnen sind am alten Realschulstandort Schmiedestraße besonders günstig", glaubt der städtische Beigeordnete Fabian Schmidt. Vor allem die bereits bestehende Infrastruktur und die komfortable Lage inmitten der Grünanlagen lasse es sinnvoll erscheinen, dort zu bauen.

Das von der Verwaltung vorgestellte Bebauungskonzept sieht neben der Wohnbebauung ein Wohn- und Geschäftshaus im Kreuzungsbereich Schmiede-/Bergstraße vor. Außerdem soll ein offener Treffpunkt entstehen, an dem Generationen miteinander in Kontakt kommen können.

"Es geht nicht darum, alles zuzubauen. Qualität geht vor Quantität", betont Planungsamtsleiter Alexander Weis. Der Baumbestand in den umliegenden Grünanlagen soll in die Planungen einbezogen, der Spielplatz neu gestaltet werden.

Dass Einzelhändler wie Christoph Windges mit der Aussicht auf Zuzüge und damit zusätzliche Kundschaft keine Freudentänze aufführen, hängt mit der Parkplatzsituation zusammen. "Das letzte Stück für Parkplätze wird auch noch zugemacht", sagte Windges am Mittwoch im Gespräch mit der WZ.

Es sei zwar immer einfach zu sagen, "wir haben hier zu wenig Stellplätze - Tatsache ist aber auch, dass eine älter werdende Bevölkerung immer mehr mit dem Auto zu den Geschäften fahren wird", so Windges. Als Antwort auf solche Gedanken stellt die Verwaltung die Möglichkeit von Tiefgaragen in den Raum.

Alle diese Varianten, Überlegungen und Planungen könnten ab 29. Oktober Makulatur sein, wenn SPD, BmU und Grüne wie angekündigt das gesamte Verfahren stoppen. "Ich habe die Hoffnung, dass es doch noch zu Ende gebracht wird", sagte am Mittwoch Technischer Dezernent Fabian Schmidt.

Dass sie möglicherweise für den Papierkorb arbeiten, sei den Planungsbüros bewusst. Sie erhalten auf jeden Fall je 7000 Euro für ihre bisherigen Bemühungen. Sollten SPD & Co. ernst machen, hätte die Stadt damit 28000 Euro verpulvert.