Erkrath: Gerberstraße sackt nach Panne bei Bauarbeiten ab
Eine Verankerung der Spundwand zur Baugrube hin hat sich gelöst.
Erkrath. Positiv ausgedrückt ist die Neue Mitte Erkrath ihrem Zeitplan zur Erschließung des Pose-Geländes um ein Jahr voraus. Faktisch wurde die Gerberstraße am Donnerstag jedoch nicht zunächst gesperrt und dann aufgerissen, weil ein Plan das so vorsah. "Einer der Anker, die die Spundwand zu unserer Baugrube hin sichern, hat sich in der vergangenen Nacht gelöst", erklärte Georg Krautwurst, Chefplaner der Neuen Mitte, was passiert war.
Die Spundwand gab dem Druck der Gerberstraße nach und brach. Als Folge riss die Asphaltdecke der Fahrbahn und sackte auf einer Länge von rund 20 Metern über 15 Zentimeter tief ab. "Die Regenfälle in der Nacht spielen sicherlich auch eine Rolle", sagte Krautwurst.
Während ein Baggerführer Donnerstag Morgen damit beschäftigt war, Erde vor die Spundwand zu schieben, um deren weiteres "Ausbeulen" zu verhindern, riss auf der Gerberstraße ein Kollege mit der Schaufel seines Arbeitsgeräts die Asphaltdecke ab. "Die Stadtwerke müssen prüfen, ob die Gasleitung undicht geworden ist", so Krautwurst.
"Sie ist dicht", gab ein Sprecher der Energieunternehmens kurz darauf Entwarnung. Weniger erfreut war er darüber, dass die Baggerkralle zu diesem Zeitpunkt bereits ein Steuerkabel in der Erde zerrissen hatte. "Jetzt müssen wir noch nachschauen, ob sich die Gasleitung verschoben hat."
Neben den Arbeitern der Stadtwerke standen derweil Experten vom Tiefbau, um sich ein Bild vom Ausmaß des Schadens zu machen. "Diese Firma arbeitet im Auftrag der Stadt", sagte Krautwurst. Die wiederum werde seiner Firma die Rechnung schicken. "Das alles ist nicht schön, kann aber passieren. Wichtig ist, dass niemand zu Schaden gekommen ist."
In der Rechnung enthalten sind auch Kosten für das Ausschildern einer Umleitung. Zunächst veranlasste das Tiefbauamt gestern Morgen das Herunterlassen der Poller im Fußgängerbereich der Bahnstraße. "So können Autofahrer vom südlichen Teil der Gerberstraße durch die Fußgängerzone in Richtung Kreuzstraße abfahren", sagte Fabian Schmidt, Technischer Dezernent der Stadt.
Später schilderte die Verwaltung einen anderen Umweg aus: Nach dem Einbiegen von der Kreuz- in die Bongardstraße werden Verkehrsteilnehmer am ehemaligen Hertie-Gebäude und der Tiefgaragenzufahrt vorbei über die Bavierstraße zur Gerberstraße geleitet. Diese Umleitung gilt in beiden Richtungen.
Wie lange genau sie bestehen bleibt, ist unklar. "Die Komplettsperrung dauert übers Wochenende an", so Krautwurst. Das provisorische Schließen der Straße nehme ungefähr eine Woche in Anspruch. "Man muss sehen, ob die Gerberstraße während dieser Zeit zumindest einspurig befahren werden kann."