Mettmann: Die Marktbeschicker haben keine Lust mehr auf die Oberstadt

Händler und Politik sprechen erneut über den Samstagsmarkt.

Mettmann. Am liebsten hätten die Markthändler am Samstag ihre Verkaufsstände auf dem Jubiläumsplatz aufgebaut. Doch es bleibt erst einmal alles, wie es ist. Der Samstagsmarkt wird diesen und an den nächsten Samstagen auf dem Markplatz und nicht auf dem Jubiläumsplatz abgehalten.

Marktbeschicker, Politik, Geschäftsleute der Oberstadt sowie Vertreter der Werbegemeinschaft "Mettmann Impulse" saßen am Freitag zusammen, um wieder einmal zu überlegen, wie es mit dem Samstagsmarkt weitergehen soll. Während Uwe Lück (Reisebüro Lück) und Christoph Schulze (Bergemann) fordern, dass der Markt in der Oberstadt bleibt.

Die Händler schütteln den Kopf. Sie wollen auf den Jubi. "Wenn Sie wollen, dass wir oben bleiben, bitte schön", sagte Klaus Ludwig, Sprecher der Mettmanner Markthändler den Politikern, "dann dürfen Sie sich aber auch nicht wundern, wenn es den Markt dort irgendwann nicht mehr gibt." Viele seien schon auf dem Sprung, würden Mettmann den Rücken zukehren, sobald ihnen ein Platz auf einem anderen Samstagmarkt angeboten werde.

Die Händler Uwe Limpach und Thomas Sprungmann bliesen ins gleiche Horn: "Die Umsätze gehen zurück, die Kunden bleiben aus. Die haben doch schon längst mit den Füßen abgestimmt."

Die Anfahrt zum Markt sei mit den großen Fahrzeugen äußerst schwierig. "Dann gibt es dort oben keine Toilette. Keine Kneipe, kein Café öffnet vor 10Uhr. Und dann zu wenig Umsatz in der Kasse. Ne, wir haben haben da oben keine Lust mehr", sprach Klaus Ludwig aus, was alle Marktbeschicker denken.

Eine Ausdehnung des Marktes vom Marktplatz über die Fußgängerzone bis hinunter zum Jubiläumsplatz, wie es Joachim Sander (CDU) vorgeschlug, halten die Händler für nicht umsetzbar. Horst Diekkämper (Grüne) schlug vor, versuchsweise für ein Jahr den Samstagsmarkt auf den Jubiläumsplatz zu verlegen. Eine Idee, mit der sich auch die SPD anfreunden könnte, erklärte Berthold Becker. Sander schüttelte den Kopf: "Mit so einem Versuch haben wir den Markt dort oben endgültig weg."

Becker griff einen Gedanken Horst Masaneks auf, der im WZ-Gespräch gesagt hatte, dass die Oberstadt niemals ein Einkaufsviertel werde. Dort gehörten Kunst, Antiquariat und Kneipen hin. Becker: "Das Einkaufszentrum der Stadt wird demnächst an die Königshofstraße verlagert. Dann müssen wir neue Konzepte für die Innenstadt entwickeln." Mit der Verlegung des Samstagsmarktes muss sich der neue Rat beschäftigen.