Mettmann: „Das ist viel zu gefährlich“
Ein Zebrastreifen ersetzt die alte, kaputte Fußgängerampel auf der Königshofstraße.
Mettmann. "Das ist ein Skandal." Birgit Lau kann nicht verstehen, dass die Stadt die Fußgängerampel auf der Königshofstraße zwischen dem Mehrgenerationenhaus und dem ehemaligen Hertie-Parkplatz abgebaut hat. Für Fußgänger wurde ein Zebrastreifen auf die Fahrbahn gemalt.
"Jeden Tag müssen viele Kinder aus Mettmann-Süd auf ihrem Weg zur Katholischen Grundschule über die Königshofstraße. Das ist viel zu gefährlich", sagt die Mutter eines zehn Jahre alten Jungen.
Weil die komplette Elektrik der Ampel defekt ist, hat die Stadt die Bedarfsampel demontieren lassen. Eine Reparatur der Ampel hätte nach Auskunft von Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau, zwischen 20 000 und 25 000 Euro gekostet. "Wir hätten auch die Masten der alten Anlage austauschen müssen."
Da die Straße im Rahmen der Bauprojekte Königshof-Galerie und Königshof-Karree umgestaltet werde, lohne es sich nicht mehr, für ein oder zwei Jahre so viel Geld in eine Ampel zu investieren, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt hat die Beschilderung an der Straße noch einmal genau überprüft. Geschorec: "Dort gilt Tempo 30." Damit die Autofahrer auf die neue Verkehrsregelung achten, wurden an beiden Seiten des Zebrastreifens weiße, lebensgroße Polizei-Puppen postiert.
"Es ist mir völlig egal, wie teuer eine Reparatur der Ampel ist. Dort müssen jeden Tag Kinder die Straße überqueren. Das ist ohne Ampel viel zu gefährlich", sagt Birgit Lau. Nicht nur Schulkinder müssten jeden Tag über die Königshofstraße. Auch Kinder, die in die Stadtbibliothek oder ins Mehrgenerationenhaus wollen, müssten an dieser Stelle über die Straße. "Stellen Sie sich mal am Mehrgenerationenhaus an die Straße. Dann gehen Sie mal in die Knie und gucken, wie schlecht die Straße auf der linken Seite für Kinder einsehbar ist", gibt Birgit Lau zu bedenken. Sie ist empört und wütend: "Da fragt man sich schon, was ist ein Kinderleben wert?"
An die Tempo-30-Regelung halte sich auf der Straße kaum ein Autofahrer, sagt Birgit Lau, die auf der Oberen Talstraße wohnt. Gefährdet seien auch viele ältere Menschen, die im Wohnstift Haus Königshof wohnen und bisher die Ampel benutzt hätten, um über die Straße zu gehen.
Birgit Lau hat bereits 60 Unterschriften gesammelt, in dem die Unterzeichner wie sie selbst fordern, dass die Ampel wieder in Betrieb genommen wird. Weitere Unterschriften sollen an diesem Wochenende dazukommen.
Die Liste will sie dem Bürgermeister demnächst mit einer Protestnote überreichen. Aus Sicht der Polizei war die Königshofstraße bisher keine Straße mit einem großen Unfallrisiko. In der Verkehrsinspektion der Kreispolizeibehörde wusste am Freitag niemand, dass es dort eine neue Regelung für Fußgänger gibt. "Normalerweise werden wir in solchen Fällen informiert", sagte eine Polizistin.