Hochdahl: Lokschuppen heizt die Kessel

Neue Lokomotiven und zahlreiche Programmpunkte prägen das Jahr. Erkraths einziges Museum soll stark erweitert werden.

Hochdahl. Schön, wer von sich behaupten kann, mit seinem Hobby gewachsen zu sein. Udo Kampschulte ist so ein Fall. Die Modelleisenbahn des Kindes ist zur Tonnen schweren Dampflok des Mannes erwachsen. So wie der Vorsitzende des Eisenbahn- und Heimatmuseumsvereins Hochdahl sind sie alle angefressen vom Rost auf alten Waggons, den sie mühsam von Hand abschmirgeln dürfen.

Sie - das sind die rund 20 aktiven der insgesamt 130 Mitglieder. Was sie seit Mitte der 90er Jahre am Ziegeleiweg geschaffen haben, zaubert Eisenbahnfans ein entrücktes Lächeln ins Gesicht und beeindruckt den Laien. "Entstanden ist das alles aus dem 150-jährigen Jubiläum der Strecke Düsseldorf-Erkrath", erinnert Kampschulte, der als Sprecher der Deutsche Bahn AG auch im richtigen Leben nicht von Gleiskörpern lassen kann. Das war 1988, vor 20 Jahren.

Zum Jubiläum sei im ehemaligen Verwaltungsgebäude Klinkerweg eine derart begeisternde Ausstellung organisiert worden, "dass alle Beteiligten der Meinung waren, das müsse fest installiert werden". Die finanziellen Möglichkeiten von Unternehmer und bekennendem Heimatliebhaber Gottfried Bander kamen da goldrichtig.

Er kaufte den Lokschuppen am Ziegeleiweg, dessen Renovierung 1998 beendet wurde. Ein Jahr später eröffnet das Museum, zu dessen Schätzen neben einem Modell der Seilzuganlage Erkrath-Hochdahl Exponate gehören, die einen Rundgang zwischen 15 Minuten für Eilige und mehreren Stunden für Kenner ermöglichen.

Die Saison 2008 beginnt am 13.April. Besucher erwarten eine für 5000 Euro renovierte Ausstellung und zahlreiche Veranstaltungen (siehe Kasten). "Im Laufe des Jahres werden wir mehrere restaurierte Fahrzeuge vorstellen." Dazu gehören eine Kleinlok mit Ölfeuerung, eine Diesellok und ein Messwagen von 1928, der innen mit modernstem ICE-Interieur überrascht.

Programm Termine im April und Mai: 20. April: 19 Uhr, "Baroque and Blue" - Mischung aus Barock, Klassik und Jazz; 10. Mai: Sonderzugfahrt mit dem Schienenbus zum Flachsmarkt nach Krefeld; 11./12. Mai: Präsentation von Modell-Trucks; 23. Mai: Erkundung der Tongrube Majefsky aus Sicht der Naturschutzes.

Öffnungszeiten Das Museum im Lokschuppen ist am 13. und 27.April, 18. und 25 Mai, 22. Juni, 13. und 27. Juli, 24. August, 14. und 18. September - jeweils 11 bis 17 Uhr - geöffnet.

Eintritt Zwei Euro für Einzelpersonen, fünf Euro für Familien.