Hochdahl: Nachhilfe - „Ich hatte schon fast aufgegeben“

Ein Jugendlicher erzählt, wie er mit Hilfe der neu gegründeten Kompetenzagentur eine Ausbildungsstelle gefunden hat.

Hochdahl. Am Anfang sah es für Salvatore Gattuso gar nicht gut aus. Der 18-Jährige Hochdahler hatte gerade die Hauptschule hinter sich gebracht und stand vor dem Start ins Berufsleben. Doch obwohl er motiviert war und eifrig Bewerbungen schrieb, erging es ihm wie vielen Hauptschulabsolventen: Er erhielt lauter Absagen.

Nach einem Zwischenstop auf dem Berufskolleg Hilden landete Salvatore in einem Praktikumsprogramm der Kreishandwerkerschaft. Dort lernte er seinen Wunschberuf kennen - Informationselektroniker. Doch immer noch bekam er nur Absagen auf seine Bewerbungen. "Ich hatte schon fast aufgegeben", erinnert er sich heute.

Eines Tages lag dann ein unscheinbarer Brief der Kompetenzagentur des Kreises Mettmann in seiner Post. Seit Oktober 2007 versucht die Agentur, Jugendlichen unter 25 Jahren, die keine Lehrstelle finden oder keinen Schulabschluss haben, auf dem Weg ins Berufsleben zu helfen. "Salvatores Fall ist genau das, was wir verhindern wollen", meint Erkraths Jugendamtsleiter Uwe Krüger. "Viele Jugendliche sind durch abgelehnte Bewerbungen gefrustet und geben auf."

Salvatore nahm die Hilfe an. Gemeinsam mit Paulina Malendowicz von der Kompetenzagentur entwarf er neue Bewerbungsschreiben. "Ich wusste gar nicht, was alles in eine Bewerbung rein muss", gibt der 18-jährige offen zu.

Mit den neuen Bewerbungsschreiben, nun versehen mit Praktikumsbewertungen und Zeugnissen, konnte Gattuso endlich auf seine Stärken aufmerksam machen. Im Juni wird er seinen Ausbildungsvertrag bei einem Hildener Unternehmen unterschreiben - in seinem Wunschberuf Informationselektroniker.

"Bei der Agentur wird den Leuten gut geholfen", sagt Salvatore im Nachhinein. Er hat gesehen, dass manchmal nur ein wenig Hilfe nötig ist, um doch erfolgreich zu sein. "Es liegt an den Leuten selbst", sagt er selbstkritisch. "Wen die wollen, bekommen sie etwas."