Mettmann: Finanzhilfe für das Zirkus-Projekt?

Die SPD hofft im Jugendhilfeausschuss auf breite Unterstützung ihres Vorschlags.

Mettmann. Bereits in den Haushaltsberatungen konnte sich die SPD mit ihrer Meinung, in der Jugendarbeit sei über Gebühr gekürzt worden, nicht durchsetzen. "Aber wir werden am Ball bleiben", kündigt SPD-Ratsfrau und SPD-Sprecherin im Jugendhilfeausschuss, Silvia-Karen Böhm, an. Mit zwei Anträgen und einer Anfrage in besagtem Gremium, das am Donnerstag um 17 Uhr tagt, wolle ihre Partei dafür sorgen, dass die Jugendarbeit nicht ins Hintertreffen gerät.

Am problematischsten sieht die SPD den Wegfall der halben Stelle "Spielplatzangelegenheiten". Ein erster SPD-Antrag, die Stelle neu zu besetzen, ist bereits im Rat gescheitert. Da innerhalb eines halben Jahres aber nur einmal derselbe Antrag gestellt werden darf, bringt die Partei das Thema mit einer Anfrage im Ausschuss erneut aufs Tableau. "Vielleicht ist einigen die Bedeutung der Stelle nicht klar geworden", sagt die SPD-Sprecherin. "Die ganze pädagogische Arbeit in den Einrichtungen, die Zusammenarbeit mit Elterninitiativen und dem Altenheim, Kontakte halten zu den Nachbarn", zählt Böhm auf, was bisher im Rahmen der Stelle geleistet wurde. Die große Frage sei nun, wer diese Aufgaben künftig übernimmt.

Mit Unverständnis hat die Partei auch darauf reagiert, dass die voriges Jahr in Aussicht gestellten 3000 Euro zur Unterstützung des Zirkus-Projektes vonDiakonie und Mettmann-Sport im aktuellen Haushalt unter den Tisch fallen.

Die Stadt müsse beim Sparen andere Prioritäten setzen, meint die SPD, und schlägt vor, dass Miete für Platz, Sporthallen und einen Toilettenwagen sowie Strom und Wasser aus dem Stadtsäckel finanziert werden. "Mit der personellen Situation war es den Organisatoren nicht möglich, den Antrag zeitnah zu stellen", wirbt Böhm für Verständnis und dafür, die Unterstützung nicht wegen eines verpassten Termins platzen zu lassen. "Schließlich wird von der Jugendarbeit immer viel gefordert, vor allem, wenn es knallt."

Die Kernfrage, wie groß die Aussicht auf Unterstützung aus anderen Ratsfraktionen ist, wird erst beantwortet, wenn der Jugendhilfeausschuss am Donnerstag zusammenkommt. "Vorgespräche mit anderen Fraktionen haben wir nicht geführt", berichtet Böhm. "Wir hoffen aber, die Mehrheit von unseren Ideen überzeugen zu können." Konkrete Vorschläge, wo stattdessen gespart werden soll, liefert die SPD nicht.

"Wir müssen natürlich gucken, dass wir nicht wieder in den Nothaushalt rutschen", erklärt Böhm. Es sei allerdings bereits ein Erfolg, wenn die Jugendarbeit "bei zukünftigen Beratungen im Auge behalten wird".