Hochdahl: Polizei fasst die Bürgerhaus-Brandstifter

Drei Jugendliche sollen Ende Juli das Feuer gelegt haben. Die Festnahme facht die Diskussionen über Kriminalität in Hochdahl neu an.

Hochdahl. Keine drei Wochen nach dem verheerenden Feuer im Hochdahler Bürgerhaus hat die Kreispolizei jetzt drei dringend der Brandstiftung verdächtige Jugendliche festgenommen. Wie die Ermittler am Donnerstag bekannt gaben, sollen ein 17-jähriger Mettmanner sowie ein Junge und ein Mädchen aus Hochdahl (beide 16) in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli nach zwei Einbrüchen im Bürgerhaus-Komplex das Feuer gelegt haben, welches mehrere hunderttausend Euro Sachschaden verursachte. Gegen die beiden jungen Männer wurde gestern Haftbefehl erlassen.

Die vermutlichen Haupttäter belasten sich gegenseitig

Aufgrund von Zeugenaussagen konnte die Polizei nach dem Brand eine Gruppe von Jugendlichen ermitteln, die sich in der Tatnacht am Bürgerhaus aufgehalten hatte. Bei weiteren Vernehmungen unter den jungen Leuten zeigte sich, dass die drei Verdächtigen als letzte in besagter Nacht am Tatort geblieben waren. Nach der Durchsuchung der elterlichen Wohnungen des bislang nicht polizeibekannten Trios und weiteren Verhören packte die 16-Jährige aus: Sie beschuldigte die beiden Jungen, erst in das Vereinsheim des TSV Hochdahl sowie in den Kindertreff eingebrochen zu sein und dann das Feuer gelegt zu haben. Die vermeintlichen Haupttäter geben dies nur eingeschränkt zu: Sie gestehen zwar die Einbrüche, schieben sich aber gegenseitig die Brandstiftung in die Schuhe. Auch zu ihren Motiven schweigen beide nach wie vor. Die Polizei geht laut Sprecher Ulrich Löhe bisher davon aus, dass sie das Feuer gelegt haben, um die Spuren ihres letzten Einbruchs zu verwischen. "Dabei haben sie auch Menschenleben gefährdet", sagt Löhe mit Blick auf den im Bürgerhaus lebenden Hausmeister. Aufgrund der Schwere des Tatvorwurfs wurden die beiden jungen Männer in Untersuchungshaft genommen, was bei minderjährigen Verdächtigen eher die Ausnahme ist.

Bei den durch die Taten Geschädigten löste die Festnahme Erleichterung aus. "Ich bin froh über die rasche Aufklärung", sagte Bürgermeister Arno Werner - das wirke sicher abschreckend auf potenzielle Nachahmungstäter. Einen Grund zur Freude hat auch Rasjid Amin, Vorstandsmitglied des TSV Hochdahl: Sein Verein hat immerhin zwei der drei in der Tatnacht gestohlenen "Sterne des Sports", einer Auszeichnung für die vorbildliche Integrationsarbeit des Vereins, zurück erhalten.