Haan: Austausch - Ein Stück Afrika erleben

Mit tosendem Applaus wurden gestern im Gymnasium die Gäste aus dem Senegal begrüßt. Sie freuen sich vor allem auf den Besuch im Zoo.

Haan. "Bonjour Senegal." Mit tosendem Beifall wurden gestern morgen die zwölf 14- bis 18 Jahre alten Schülerinnen und ihre Lehrer aus der westafrikanischer Republik in der Aula des Haaner Gymnasiums empfangen. "Ich bin sehr beeindruckt, dass wir ein solches Austausch-Programm an unserer Schule haben, wir dadurch ein Stück Afrika erleben", betonte die neue Rektorin, Friederike von Wiser, bei der offiziellen Begrüßung.

Die Gäste vom Lycee Ameth Fall waren Dienstag mit einem Tag Verspätung auf dem Düsseldorfer Flughafen angekommen. Da eine Maschine ausgefallen war, mussten sie eine Nacht in Casablanca verbringen. Die lange Anreise war ihnen nicht anzumerken. Voller Erwartung blickten sie dem zweiwöchigen, umfangreichen Programm entgegen, das sie in der Gartenstadt mit den hiesigen Schülern und ihren Gasteltern erwartet.

Respekt zollte Friederike von Wiser auch den guten Deutschkenntnissen der jungen Frauen, nachdem diese sich einzeln der Schülerschar vorgestellt hatten. Neben der Landessprache französisch wird im Senegal englisch und deutsch an weiterführenden Schulen unterrichtet.

"Vielen Dank für den freundlichen Empfang. Wir haben hier viele Freunde kennen gelernt, die für uns da sind - ehrlich und aufrichtig. Und wir wünschen uns, dass die Partnerschaft über Generationen hinweg bestehen bleibt", erklärte Abdou Salam Diallo. Der 47-jährige Lehrer setzt sich seit 1996 maßgeblich für den Schüleraustausch zwischen Senegal und Haan ein, ist von daher selbst bald ein "alter Haaner", wie die Schulleiterin feststellte. Schmunzelnd stellte der Deutschlehrer aber gleich zu Beginn klar, dass vier der Schülerinnen mit dem gleichen Nachnamen in der Gruppe aber nicht seine Töchter seien. "Der Name Diallo kommt bei uns oft vor."

Viel Zeit blieb der Gruppe gestern morgen im Gymnasium nicht, denn durch ihre Verspätung waren sie mit dem Programm etwas in Verzug. Nach einem französischen Lied der Gastgeber und der senegalesischen Nationalhymne, vorgestellt von den Schülerinnen des Lyceums, ging es gleich weiter zur Stadtsparkasse. Denn deren Kultur- und Sozialstiftung fördert dieses Mal den sechsten Besuch in Deutschland. Ausgerüstet mit ihrem Gastgeschenk - einer Lunchbox mit dem Emblem des Haaner Gymnasiums - und Regenschirmen liefen die Gäste von der Adlerstraße Richtung Innenstadt.

"Wir sind hier, um Kultur und Bräuche kennen zu lernen", waren sich die jungen Senegalesinnen einig. "Natürlich interessieren wir uns zum Beispiel auch für die Mode."

Ganz besonders würden sie sich auf den Senegalabend im Gymnasium und den Besuch im Wuppertaler Zoo freuen. In der größten Republik Afrikas gibt es entgegen der landläufigen Meinung keine wildlebenden Tiere. "Wir haben eigentlich nur Ziegen", ergänzte Abdou Salam Diallo lachend. Die ersten Eindrücke von ihrer Gaststadt waren durchweg positiv: "Es ist hier alles so grün, sauber und ruhig. Und die Leute sind alle sehr freundlich." Auf beiden Seiten werden die zwei Wochen jetzt genutzt, um sich auszutauschen. Ob auf französisch, englisch oder deutsch - Freundschaft kennt keine Sprachbarrieren.