Mettmann: Die Rettung der Rotbuche?
Architekt Manuel Reig stellte ein neues Baukonzept vor - Rotbuche inklusive. Das hat er in Kooperation mit der Bürgerinitiative "Alte Buche" entworfen.
Mettmann. "Wir leben nicht in den Umsatzzahlen, sondern in der Atmosphäre". Mit diesem Satz brachte Manuel Reig sein Anliegen auf den Punkt. In Kooperation mit der Bürgerinitiative "Alte Buche" hat der Architekt ein Alternativkonzept zu den Planungen des Mettmanner Bauvereins in Sachen "kleines Königshofkarree" entworfen, und es am Dienstag Bürgermeister Bodo Nowodworski und Vertretern der Ratsfraktionen präsentiert.
Reig hat sich der Herausforderung gestellt, Entwürfe um die Buche herum zu entwickeln. Demnach soll die Bebauung erst in einem ausreichenden Abstand zum Wurzelwerk des alten Baumes beginnen. Zuvor müsste der Flachwurzler durch einen Wurzelvorhang geschützt werden. "Der Baum braucht dann etwa drei Jahre, um sich an die neue Situation zu gewöhnen", sagt Reig und legt damit die Zeitschiene für einen möglichen Baubeginn fest. Bürgermeister Nowodworski kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die Stadt einen Baumgutachter beauftragen werde. Das Gutachten soll klären, welcher Abstand zwischen Buche und Bebauung eingehalten werden muss, um den Baum langfristig zu erhalten.
Das Reig´sche Konzept sieht den Schutz der Buche im Bereich ihres Kronendurchmessers vor. "Dadurch würde man mit Blick auf die vorliegenden Pläne etwa anderthalb Häuser verlieren. Allerdings könnten die anderen Häuser um eine Etage aufgestockt werden", so der Architekt über die Alternativen. Um eine interessante Eingangssituation für die Bebauung zu schaffen, würde er die Straßenführung in Höhe der Buche durch ein eingeschossiges Gebäude leicht verengen. "Das könnte ein Café mit einem begrünten Dach sein", erläutert er.
Dort, wo jetzt der alte Straßenbahnwagen steht, kann er sich eine parkähnliche Situation mit Spielplatz vorstellen. Durch die Aufstockung des Hertieparkplatzes könnte notwendiger Parkraum geschaffen werden. Einwände seitens der Verwaltung, das die Frage nach einer baulichen Erweiterung des Hertie-Gebäudes seit Jahren im Raum stehe, ließ Reig nicht gelten: "Man sollte das Bauvorhaben an der Straße Am Königshof nicht durch ungeklärte Fragen mit dem Hertie-Eigentümer blockieren."