Hochdahl: Unternehmen „Wir Packen’s“ zieht bald um

Versandunternehmen investiert fünf Millionen Euro in Firmenneubau auf dem Bessemer Feld. Kundenanzahl wächst überproportional zum Markt.

Hochdahl. Kaffeetrinker geraten in gesteigerte Euphorie. Millionen Tassen des Bohnenextraktes in 13 unterschiedlichen Geschmacksrichtungen ließen sich mit den Kapseln aufbrühen, die in der Firma an der Hauptstraße in Spitzenzeiten lagern.

"Wir Packen’s" - der Name des Unternehmens, das unscheinbar an der östlichen Hauptstraße liegt, ist denn auch mehr Programm als Durchhalteparole. "Wenn Sie den Kaffee irgendwo in Deutschland bestellen, kommt der garantiert von uns", sagt Geschäftsführer Holger Hackbeil. Tausende Pakete werden täglich verklebt, um dem Firmennamen gerecht zu werden.

Weil Hackbeil der Meinung ist, dass es sich auf drei Beinen solider steht als auf einem, ist er außerdem Geschäftsführer einer Werbeagentur und arbeitet eng mit einer Druckerei unter gleichem Dach zusammen. "Wir können zum Beispiel komplette Mailing-Aktionen abarbeiten." Vom Entwurf bis zum Druck.

Das schafft Probleme. Probleme, die andere Branchen gerne teilen würden: "Unsere Kunden wachsen überproportional zum Markt", so Hackbeil. Resultat: "Der Standort mutiert zum logistischen Wahnsinn."

Um dem zu entkommen, ziehen alle drei Firmen noch in diesem Jahr ins Gewerbegebiet Bessemer Feld um. Fünf Millionen Euro werden da in einen Neubau investiert. "Die Lagerhalle wird zwölf Meter hoch."

Dass Hackbeil solche Duftmarken in Erkrath setzt, hängt mit seinen Mitarbeitern ("Die meisten wohnen in Erkrath") und nicht mit der Wirtschaftsförderung der Stadt zusammen: "Wir haben da mit vielen Dingen kämpfen müssen", so Hackbeil. Einzelheiten nennt er nicht.

Auskunftsfreudiger ist er bei der Frage nach den Vorteilen des Standortes: "Da fallen mir spontan die gute Verkehrsanbindung und die Nähe zu Düsseldorf ein."

Für die Anwohner der Hauptstraße wird die Verkehrsbelastung nach dem Firmenumzug zunächst steigen. Bis die Bergische Allee ausgebaut ist, fahren Lastwagen "Wir Packen’s" parallel zu den S-Bahn-Gleisen an. "Das ist aber kein Verkehrsaufkommen wie bei einer Spedition", so Hackbeil.