Hochdahl: Zu wenig Geld für Familien
Finanzen: Das Familienzentrum Hochdahl klagt, dass der Zuschuss des Landes nicht ausreicht. Die Stadt könnte mit Geld einspringen – aber nur auf Kosten anderer Einrichtungen.
<strong>Hochdahl. Mit großen Hoffnungen schlossen sich im Juni die evangelischen Kindertageseinrichtungen (Kitas) Sandheide und Schulstraße zum Evangelischen Familienzentrum Hochdahl zusammen. Sie wollten nicht nur ihren Kindern, sondern allen Familien im Stadtteil eine Vielzahl neuer Sozial- und Bildungsangebote machen - Sprachförderung zum Beispiel, Babysitterausbildung, Ernährungsberatung und mehr. Doch das kostet Geld - mehr als die 12 000 Euro Landeszuschüsse, klagt der Träger der Hochdahler Einrichtung. Andreas Müller, Pfarrer der evangelischen Gemeinde Hochdahl und Koordinator des Zentrums, legte dem Jugendhilfeausschuss des Stadtrates nun einen Antrag vor, in dem er die finanziellen Probleme des Familienzentrums aufgelistet hat. So entspreche allein schon die Mehrarbeit der beiden Leiterinnen, die künftig wesentlich mehr Zeit für organisatorische Aufgaben aufwenden müssten, Personalkosten von 14 000 Euro. "Dadurch, dass wir dafür nicht freigestellt sind und kein Zusatz-Personal einstellen können, geht das jetzt den Kindern ab", sagte Anja Karalus, Leiterin der Kita Schulstraße.
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Dazu kommen gestiegene Kosten zum Beispiel für Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von 1000 Euro (Anette Brocker, Leiterin der Kita Schulstraße: "Wir müssen uns jetzt im Stadtteil mehr bemerkbar machen."), für Fortbildungen (1000 Euro) und so fort. Müller: "Konkrete Projekte, zum Beispiel für Suchtberatung, sind noch gar nicht inbegriffen." Die kosten nochmal 4600 Euro.
Gibt’s schon Neben dem evangelischen Familienzentrum haben sich die Alt-Erkrather Kitas St. Johannes, St. Katharina und St. Maria Himmelfahrt zum Katholischen Familienzentrum zusammengeschlossen. Es befindet sich noch in der Pilotphase.
Soll kommen Bis 2012 hat das Land zugesagt, fünf weitere Zentren in Erkrath zu fördern. Die Mehrzahl würde in Hochdahl entstehen.