Hochdahls Damenwelt kann wieder hochhackig flanieren
Bürgermeister Arno Werner gab den erneuerten Hochdahler Markt für die Nutzung frei. Stolpergefahr soll keine mehr bestehen.
Hochdahl. Die Hochdahlerinnen können wieder ihre hohen Hacken auspacken. Am Freitag hat Bürgermeister Arno Werner den sanierten Markt offiziell freigegeben. Dabei griff er nicht nur zum Hammer und ließ gemeinsam mit Nina Lajios vom Planungsamt die letzte der Bronzeplatten des Bürgervereins im südlichen Bereich in den Boden ein.
Werner bestaunte zudem das Wasserspiel, und auch einen Test der Sprachrohre ließen er und Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs sich nicht nehmen.
Neben Damen auf Pfennigabsätzen können nun auch Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen das Zentrum von Hochdahl nahezu erschütterungsfrei passieren. Lajios: "Ich empfinde das Ergebnis als eine deutliche Verbesserung. Viele Menschen fanden das alte Pflaster zwar schön, aber wir haben überwiegend positive Reaktionen bekommen."
Bis die Entscheidung zur Sanierung fiel, war es ein langes Hin und Her. Fest stand: Nach 30 Jahren musste etwas passieren, das alte Natursteinpflaster war zu einer unansehnlichen Stolperfalle verkommen. Bis auf CDU und FDP waren jedoch alle Fraktionen gegen einen Neubau und für eine Reparatur der alten Steine - aus Kostengründen.
Erst als ein Gutachter bestätigte, dass eine Reparatur sogar teurer als ein Neubau werden würde, nahm die Unternehmensgruppe Frauenrath aus Heinsberg die Arbeiten auf. Begonnen werden sollte zunächst im südlichen Bereich an der Karschhauser Straße.
Dass dieser Plan dann jedoch verworfen und stattdessen im nördlichen Bereich an der Unterführung zur Sedentaler Straße gegraben wurde, sorgte für Ärger bei den Betreibern des Eiscafés am südlichen Markt: Die Bauarbeiten erreichten so ihr Lokal zur Hochsaison. Weihnachtseinkäufe auf dem oberen Markt wurden zwischen Absperrungen, Baggern und Baulärm erledigt.
Zahlreiche Stromausfälle gehörten ebenfalls zum Alltag der Bauzeit. Immer wieder wurden unterirdische Kabel von Baggerschaufeln beschädigt und der Betrieb in Arztpraxen und Geschäften lahmgelegt.
Als schließlich die Spielgeräte für die jüngsten Marktbesucher montiert wurden, schauten viele Bürger irritiert hin: Die Geräte standen auf Stein, ohne einen Fallschutz aus Gummi. Heffungs konnte beruhigen: "Wir haben bewusst Spielgeräte ausgesucht, die ohne Fallschutz zugelassen sind."
Weitere Kritik ernteten die Steinplatten, die zwar glatter als das Natursteinpflaster sind, jedoch - so die Sorge vieler Bürger - auch so hell, dass sie bald von Dreck und Kaugummi verschandelt seien. Reinhard Diete vom Tiefbauamt beruhigt: "Die Oberfläche ist besonders behandelt und sehr gut zu reinigen."