Mettmann: Großer Filmspaß im Regen

300 Besucher trotzten dem Wetter und kamen zum vierten Open-Air-Kino.

Mettmann. Mamma Mia, für die Open-Air-Veranstalter war es eine Zitterpartie bis zum Donnerstag Abend. "Ich hatte den Wetterbericht auf der Startseite meines Computers eingerichtet", sagt Kulturamtsleiterin Marion Buschmann.

"Es gab für heute eine Sturmwarnung. Deshalb haben wir die Leinwand geschützt hinter der Kirche aufgestellt", fügt Kinoinhaberin Margarethe Papenhof hinzu. Um Beistand hat sie übrigens auch ihre verstorbene Mutter gebeten: "Ich hab ihr gesagt: Mama, sorg du dafür, dass das mit dem Wetter gut läuft", verrät sie.

Die Grand Dame des Mettmanner Kinos hatte es sich bis zu ihrem Tod vor einigen Monaten nicht nehmen lassen, beim Freiluftkino auf den Marktplatz zu sitzen. Und tatsächlich, das angesagte Unwetter blieb aus.

Pünktlich zum Filmstart von "Mamma Mia" tröpfelt es zwar, aber das Mettmanner Open Air-Kino ist Kult und von den mehr als 300 Besuchern sucht keiner das Weite. Im Gegenteil, die meisten sind gut ausgerüstet.

"Wir haben die Regenjacken in der Tasche", sagt Claus Fuhrmann, der mit Ehefrau Elke und den Nachbarn schon vor Wochen die ersten vier Karten im Vorverkauf erstanden hatte. Beeilt hat sich auch Familie Schickenberg, die mit Freunden zu den ersten Besuchern auf dem Marktplatz gehörte.

"Die Leute würden auch zu Goethes ’Faust’ kommen", sagt Karoline Schickenberg. Eine Ansicht, die auch Jochen Sickelmann teilt: "Der Film ist mir eigentlich völlig egal. Man trifft hier einfach jedes Jahr nette Leute".

"Alle sind schon absolut organisiert", ist Margarete Papenhoff begeistert von der Routine, mit der die Kino-Liebhaber mit Tisch und Stuhl auf dem Marktplatz anrücken. Kein Gedränge, stattdessen werden in aller Seelenruhe Sektflaschen geöffnet und die Häppchen gereicht.

Obwohl die meisten Besucher bei jeder der mittlerweile vier Vorführungen auf dem Marktplatz waren, gibt es auch solche, die sich zum ersten Mal von dem Ambiente in Bann ziehen lassen. "Mein Mann wusste bis eben noch nicht mal, wo wir hingehen, und jetzt trifft er hier ständig Bekannte", sagt Celia Eckold.

Mit Abba-Musik aus der "Konserve" und netten Plaudereien vertrieben sich die Cineasten jedenfalls die Wartezeit bis zum Filmstart. Und dann tanzte Meryl Streep im Nieselregen.