Im Kreisgebiet fehlen etwa 8000 Wohnungen
Die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt schlägt Alarm: In der Region mangelt es an Wohnraum.
Eine Wohn-Prognose warnt vor dem Stillstand auf dem Bau-Sektor: In den kommenden fünf Jahren müssen im Kreis Mettmann etwa 8050 neue Wohnungen gebaut werden. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt jetzt hingewiesen. Die Gewerkschaft beruft sich auf Zahlen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Allein in diesem Jahr werden demnach etwa 1470 zusätzliche Wohnungen gebraucht. „Bei vielen Altbauten lohnt sich eine Sanierung wirtschaftlich kaum noch. Damit fallen nach und nach immer mehr Wohnungen weg. Gleichzeitig kommen mehr Zuwanderer zu uns“, sagt Dennis Macko, Bezirksvorsitzender der IG BAU Düsseldorf. Zudem gebe es einen starken Trend zu Ein-Personen-Haushalten. „All das lässt den Bedarf an neuem Wohnraum im Kreis Mettmann steigen“, so Macko.
Die IG BAU fordert, beim Neubau den bezahlbaren Wohnraum im Blick zu haben. „Wir brauchen im Kreis Mettmann mehr Wohnungen für Normal- und Geringverdiener. Außerdem gibt es einen enormen Mangel an altersgerechten Wohnungen. Auch das Angebot bei Sozialwohnungen ist schon seit langem mehr als dürftig. Selbst wer einen Wohnberechtigungsschein hat, hat oft kaum eine Chance, auch tatsächlich eine Sozialwohnung zu bekommen“, sagt Dennis Macko.
Diese Situation könne sich bei weiter steigenden Flüchtlingszahlen bald zuspitzen. Hier seien der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen gefordert, so der Bezirkschef der IG BAU.
Für seine Prognose hat das BBSR unter anderem den Wohnungsmarkt, die Bevölkerungsentwicklung und die Alterung der Wohngebäude berücksichtigt. Für die IG BAU ist das Fazit klar: „Mit dieser Studie liegen die Fakten auf dem Tisch. Für den Neubau bezahlbarer Wohnungen im Kreis müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Dafür brauchen wir auch mehr steuerliche Anreize und weniger Bürokratie rund um den Bau“, so Macko.