<strong>Erkrath. Faul, unmotiviert, desinteressiert - der Ruf "der Jugend" ist nicht der beste. Emina Cakal steht für die Ungültigkeit von Verallgemeinerungen. Als neue Vorsitzende des städtischen Jugendrats könnte sich die 17-jährige Erkratherin eine Null Bock-Mentalität auch gar nicht leisten. Die gebürtige Bosnierin hat Lara Neumann abgelöst, die den Vorsitz aus persönlichen Gründen abgegeben hat.

"Gerade wenn wir Veranstaltungen planen, habe ich überhaupt keine Zeit mehr für andere Sachen", erzählt Emina. Das Fachabitur, das sie am Berufskolleg Hilden plant, soll aber nicht unter der Mehrfachbelastung leiden. "Ich komme gut zurecht", meint die 17-Jährige.

Unterstützung erhält sie von allen Seiten: Familie und Freunde haben Verständnis für ihre knapp bemessene Freizeit. Wenn Emina doch einmal etwas Luft in ihrem Terminplaner hat, treibt sie gern Sport oder entspannt sich bei einem Buch. Doch auch dabei setzt die junge Vorsitzende hohe Maßstäbe: "Ich lese nicht gern typische Frauenbücher, lieber etwas Anspruchsvolleres", sagt sie.

Entstehung Die Gründung eines Jugendrates wurde 2001 vom Stadtrat beschlossen. Im Januar 2002 traten die ersten gewählten Vertreter zusammen. Dabei werden nach Proporz 20 Jugendliche von den weiterführenden Schulen gewählt, hinzu kommen zwei vom Jugendamt ernannte Vertreter.

Regularien Die Mitglieder des Jugendrats müssen zum Zeitpunkt ihrer Wahl zwischen 14 und 17 Jahren alt sein und bleiben zwei Jahre in ihrem Amt. Dann wird neu gewählt.

Praxis Dem Jugendrat steht ein eigenes Budget zu, über das er selbstständig entscheiden kann. Außerdem entsendet er beratende Vertreter in die Ausschüsse für Jugendhilfe, Schule, Kultur und Sport sowie Planung, Umwelt und Verkehr.