Alter im Kreis Mettmann Kreis erwartet starken Anstieg der über 85-Jährigen

Mettmann · (dne) Die Bevölkerung im Kreis Mettmann wird immer älter. Den stärksten Anstieg wird es bis 2030 in der Gruppe der über 85-Jährigen geben. Im Jahr 2021 lebten 16 411 Menschen dieser Altersgruppe im Kreis.

Ob ambulant oder stationär: Blutdruckmessen gehört in der Pflege zu den Standards.

Foto: dpa/Robert Michael

Für das Jahr 2030 werden 23 504 über 85-Jährige erwartet. Diese Prognose hörte am Montag der Sozialausschuss des Kreistags. Und erfuhr zugleich, dass mit dieser Entwicklung der Pflegebedarf stark steigen wird. Denn in dieser Altersklasse ist die Pflegequote besonders hoch.

Auf der Tagesordnung stand die Pflegeplanung 2023 – mit der Prognose bis 2030. Bezogen auf Mettmann, Erkrath und Wülfrath lassen sich insgesamt 72 Seiten verdichten zu der Aussage: Noch halten stationäre und ambulante Pflegeplätze den reinen Zahlen nach Schritt mit der Nachfrage der Pflegebedürftigen. Doch in sieben Jahren wird von allem deutlich mehr gebraucht, um die dann Pflegebedürftigen versorgen zu können.

6300 Pflegebedürftige
werden für 2030 erwartet

So werden zurzeit 18 Prozent – also knapp jeder fünfte Pflegebedürftige – von einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Im Jahr 2021 waren das 5655 Personen. 6400 Personen werden es im Jahr 2030 sein, prognostiziert der am Montag vorgelegte Bericht. Ähnlich sieht es bei den stationären Dauerpflegeplätzen aus. Im Jahr 2021 lebten 4683 Menschen im Kreis Mettmann in einem Heim. Im Jahr 2030 wird der vorhergesagte Bedarf bei 5700 Plätzen liegen. Es ist also jetzt schon überdeutlich, dass das Angebot ausgebaut werden muss.

Einen Mangel gibt es aktuell in der teilstationären Tagespflege, die pflegende Angehörige entlastet. Genaue Zahlen hierzu seien nicht erfasst. Doch in allen Städten sei der Bedarf greifbar. 56,2 Prozent der Pflegebedürftigen würden im Moment in ihren eigenen vier Wänden leben, selbstbestimmt oder durch angehörige versorgt. Sie haben einen anerkannten Pflegegrad, der über die Höhe des monatlich zur Unterstützung ausgezahlten Pflegegeldes bestimmt.

Bei einem genaueren Blick hinein in die kreisangehörigen Städte wird für die Stadt Mettmann eine Pflegebedarfsquote von 5,8 Prozent genannt. Etwa jeder 18. Einwohner, 2259 Personen, sei pflegebedürftig, davon seien 1419 Frauen und 840 Männer.

Von diesen pflegebedürftigen Personen werden in Mettmann 15 Prozent der Menschen professionell ambulant versorgt. Jeder Fünfte lebt in einer stationären Pflegeeinrichtung. Gut die Hälfte der Pflegebedürftigen bekommt Pflegegeld.

In den stationären Pflegeeinrichtungen der Stadt gab es – auf dem Papier – auch für jede Nachfrage einen Platz. Bei der ambulanten Pflege konnten die Menschen unter sechs verschiedenen Dienstleistern wählen. Das Fazit zur Pflegesituation in Mettmann fällt positiv aus: „Die Pflegeinfrastruktur Mettmanns weist eine Vielfalt auf, die nicht dem Durchschnitt entspricht. Die Wahlmöglichkeit für Pflegebedürftige scheint hoch zu sein.“

So sieht die aktuelle Situation
in den Städten aus

In Erkrath liegt die Pflegequote höher als in Mettmann bei 6,4 Prozent. Ende 2021 waren in Erkrath insgesamt 2772 Menschen pflegebedürftig, davon wurden 294 vollstationär gepflegt. 513 wurden professionell ambulant unterstützt. 1665 Personen erhielten Pflegegeld. Eine Besonderheit in Erkrath ist eine anbieterverantwortete Wohngemeinschaft für Senioren mit 55 Plätzen. Im vollstationären Bereich hat Erkrath bereits jetzt 20 Plätze zu wenig, heißt es in dem Bericht. In Wülfrath gibt es demgegenüber zum Stichtag 74 freie Plätze in der vollstationären Pflege. Die Pflegequote gemessen an der gesamten Einwohnerzahl liegt bei 6,3 Prozent. 2021 lebten in Wülfrath 1332 pflegebedürftige Menschen, 852 Frauen und 483 Männer.