Finanzen im Kreis Mettmann Kreisumlage steigt 2024 dramatisch an
Kreis Mettmann · In den zurückliegenden Jahren sank die Kreisumlage. Im nächsten Jahr wendet sich das Blatt offenbar.
(dne) Im Ton überaus dramatisch warnt die CDU-Kreistagsfraktion vor einem starken Anstieg der Kreisumlage im kommenden Jahr. Die Erhöhung übersteige bei Weitem alle Befürchtungen – ist die entsprechende Mitteilung überschrieben. „Erschrocken, aber quasi ‚ohnmächtig’ hat die CDU-Kreistagsfraktion die ersten Zahlen für den Kreishaushalt 2024 zur Kenntnis nehmen müssen“, heißt es im ersten Satz. Demnach müssten die zehn kreisangehörigen Städte mit einer Steigerung der Kreisumlage in Höhe von 57 Millionen Euro rechnen. Der Kreis bestätigte auf Nachfrage die Zahlenangaben.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Waldemar Madeia nennt in der Mitteilung weitere Zahlen. Insgesamt werde die Kreisumlage um 4,7 Prozent steigen. 52 der 57 Millionen Euro seien „quasi gesetzt und könnten nicht beeinflusst werden“. Sie stammen aus den Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst, den Folgekosten des Ukraine-Kriegs und dem Wegfall „krisenbedingter Isolationsmöglichkeiten“ in den öffentlichen Haushalten. Die Inflation und stark gestiegene Energiekosten kämen hinzu. All dies könne im Etat 2024 des Kreises nicht annähernd ausgeglichen werden, heißt es in der Mitteilung der CDU-Kreistagsfraktion. Bund, Land und Kommunen hätten in den zurückliegenden Jahren immense krisenbedingte Ausgaben getätigt und hohe Zuschüsse verteilt. Jetzt seien die öffentlichen Kassen leer. „Es wird Aufgabe der Politik sein, im Benehmen mit der Verwaltung, nunmehr jeden ‚Kostenbaustein‘ umzudrehen, um zu retten, was noch zu retten ist. Die CDU-Kreistagsfraktion wird dabei auch vor unbequemen Entscheidungen nicht zurückschrecken“, so CDU-Chef Madeia.
Den Städten sind die Erhöhungspläne nun zur Stellungnahme vorgelegt worden. Den mit Abstand größten Batzen für den Kreis Mettmann muss Monheim mit 17,7 Millionen Euro Mehrbelastung verkraften. Es folgen Ratingen (9,1 Millionen Euro), Velbert (6,7 Mio.), Langenfeld (6 Mio.), Hilden (4,9 Mio.) Erkrath (3,6 Mio.) Mettmann (2,9 Mio.) Haan (2,5 Mio.), Heiligenhaus (2,1 Mio.) und Wülfrath (1,5 Mio.).