Engagement in Mettmann Knapp 3000 Kilometer für einen guten Zweck

(dne) Zur Verabschiedung kam eigens die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum zum Lager der Caritas in Düsseldorf-Wersten. Die Aufgabe: Elf Kleintransporter, gespendet von Mercedes-Benz, sollten in die Ukraine gebracht werden, um dort an verschiedenen Caritas-Standorten Waren und Personen zu transportieren.

Nach zermürbendem Papierkrieg: Endlich die Fahrt über die polnisch-ukrainische Grenze, mit anderthalbtägiger Verspätung.

Foto: Caritas ME

Mit bei dem Team von Freiwilligen der Caritas war ein Trio aus Mettmann: Martin Sahler, Thomas Rasch und Vadim Khmelnylskyy hatten sich gemeldet, um die Fahrzeuge zu überführen. Waren bei der Abfahrt im Rheinland noch alle ausgeruht und gut gelaunt, sollte die Geduld der Freiwilligen im Konvoi schon bald auf eine Probe gestellt werden.

„Am Ende unserer Reise hatten wir anderthalb Tage Verspätung – und wenig geschlafen“, fasst Martin Sahler zusammen. Er leitet bei der Caritas Mettmann die Fachdienste für Integration und Migration. Warum haben sich er und die anderen hinters Steuer geklemmt für eine rund 1400 Kilometer lange Strecke? „Als der Aufruf kam, war es natürlich eine Ehrensache, dass ich mitmache“, sagt Sahler. Und gibt zu, dass ein wenig Abenteuerlust auch mit im Spiel war. Vor einigen Jahrzehnten war Sahler rund zehn Jahre lang verantwortlich für Hilfstransporte nach Litauen. Diese Erfahrung sollte ihm jetzt zugute kommen.

Denn den ursprünglichen Plan, die Fahrzeuge nach Lwiw zu bringen, konnte die Gruppe nicht auf Anhieb umsetzen. Selbst wenn die Fahrzeuge bewusst komplett leer waren, durften sie nicht ohne weiteres aus der EU, aus Polen ins Nicht-EU-Ausland ausgeführt werden. Noch dazu in ein Land, in dem Krieg herrscht. „Deshalb wurden wir an der polnisch-ukrainischen Grenze erst einmal zurückgeschickt.“

Im Caritas-Lager Rzeszow fanden sie Zuflucht. „Das war toll, denn wir wurden inmitten eines Lagers, in dem rund 3600 Geflüchtete versorgt werden, als Teil der Familie aufgenommen“, berichtet Sahler. Einige hätten sich Sorgen gemacht, wegen der überraschenden Probleme wegen angeblich fehlender Papiere. „Doch mir war klar, am Ende findet man immer eine Lösung.“

So war es auch in diesem Fall. Letztlich durfte der Konvoi mit Mettmanner Beteiligung den Grenzübergang Kroscienko/Smil`nytsya passieren. Beinahe ein wenig konspirativ wurden dann an einer Tankstelle die Fahrzeuge an Fahrer des ukrainischen Caritas-Verbands übergeben. Alles musste rasch gehen. „Letztlich waren wir ganze fünf Stunden lang in der Ukraine“, berichtet Sahler. Dann fuhren die 14 Freiwilligen in zwei Bussen wieder gen Westen.

Die drei Mettmanner in der Gruppe kamen erst mit großer Verspätung wieder zu Hause an. Und mit dem Wunsch, sich jetzt erst einmal tüchtig auszuschlafen. Die gespendeten Fahrzeuge werden bei der Caritas in der Ukraine gute Dienste leisten. Da sind sich alle Beteiligten sicher.