Mettmann: Balsam für geschundene Rücken

Hunderte von Besuchern im Evangelischen Krankenhaus.

Mettmann. "Rückenprobleme sind die Volkskrankheit Nummer eins", sagt Johanna Klugstedt. Leiterin des Instituts für Gesundheitsförderung. Weil Prävention besser als heilen ist, stand der Samstag ganz im Zeichen des gesunden Rückens. 300 Besucher waren bereits bis zur Mittagszeit ins Evangelische Krankenhaus an der Gartenstraße gekommen, um sich über verschiedene Wege aus dem Schmerz zu informieren.

"Der Vortrag von Herbert Friesacher hat mir als langjährige Rückenpatientin keine neuen Erkenntnisse gebracht", gestand Marie Specht. "Aber ich beschäftige mich seit 35 Jahren mit dem Thema, da bin ich sicher nicht repräsentativ."

Die bald 70-Jährige hat als junge Frau Leichtathletik gemacht und Hockey gespielt, "außerdem habe ich Arthrose". Ihr Rücken scheint ihr irreparabel, auch eine Operation brachte nicht den gewünschten Effekt. "Begeistert" hat sie sich jetzt am Tag der offenen Tür Susanne Haarmann-Stoltes sanfte Wirbeltherapie erklären lassen. "Schön war auch die Wasserpilates", schwärmte sie über eine Aktion aus der vielseitigen Rubrik "Wassergymnastik".

In mehreren Schnupperkursen konnten Besucher sich dabei von Petra Beil erklären lassen, wie mit Rückenproblemen im Bewegungsbad "die ganz kleinen Muskeln bewegt werden und damit der ganze Körper gestärkt wird". Edelgard Sielberg fand die 32 Grad Wassertemperatur, bei denen geturnt wurde, "entspannend" und die Übungen "interessant".

Doch nicht nur das Wasser trägt und entlastet, auch an herkömmlichen Fitnessgeräten lässt sich viel Gutes für geschundene Körperpartien tun. Während Till Birkenkamp und Kollegen die richtige Haltung plus korrekt ausgeführte Übungen an Kraftgeräten vermittelten, suchte Ingeborg Balzer Informationen im Seminar. "Mir schlägt Stress total auf den Magen", bekannte sie.

Agnes Becker beschrieb "Panikattacken, von denen ich allein nicht mehr runterkomme". "Ich hab’ den Feind in meinem Kopf", diagnostizierte Bärbel Brehm - und deshalb saßen die drei zusammen mit weiteren neun Leidensgenossinnen und einem Leidensgenossen in Susanne Seidels Vortrag zur Stressbewältigung.

"Stress hat jeder, er wird unterschiedlich empfunden", erklärte diese und verdeutlichte, warum es wichtig ist, Entspannungstechniken zu erlernen, um nicht an Rücken und Geist zu erkranken. "Ich möchte meine Stressauslöser in den Griff bekommen", bekannte Bärbel Brehm.

Ganz andere Informationen versprach sich Anneliese Lensing. Seit einem Jahr pflegt sie ihre demenzkranke Mutter zu Hause. "Ich möchte Handgriffe lernen, wie ich sie leicht ins und aus dem Bett gehoben bekomme, ohne meinen Rücken zu belasten." In Uwe Kruskas Kurs "Kinsästhetik in der Pflege" konnte ihr geholfen werden: Kruska und seine Frau Ute Struck-Kruska zeigten wichtige Griffe, die für die Pflegeperson und den Patienten rückenschonend sind.