Mettmann: Förderung - Chancen für alle Kinder

Die Diakonie als Träger von Ogatas betreut 225 Mädchen und Jungen in Mettmann.

Mettmann. 225 Mädchen und Jungen werden von der Diakonie wöchentlich an vier Schulen betreut, gefördert, gebildet, begleitet und mit einem warmen Mittagessen versorgt.

Als Träger von vier Offenen Ganztagsgrundschulen (Ogatas) in Mettmann ist die Diakonie bemüht, allen Kindern eine faire Chance zu bieten, sich nach ihren Talenten, Begabungen und Neigungen zu entwickeln.

Dazu hat die Diakonie im Herbst des vergangenen Jahres zur Bildungsoffensive geblasen. Michael Reichelt, Regionalleiter der Diakonie: "Über vier Schuljahre ermöglichen wir den Kindern in der Ogata eine nachhaltige Entwicklung durch zusätzliche Angebote."

Die Zuschüsse, die vom Land (35000 Euro) und der Stadt (15000 Euro) pro Ogata-Gruppe und Schuljahr fließen, reichen aber bei weitem nicht aus, die zusätzlichen Angebote zu finanzieren, "um Chancengerechtigkeit zu ermöglichen", so Reichelt.

Über Spenden, Sponsoring und Kollekten konnten die Förder- und Bildungsangebote im abgelaufenen Schuljahr umgesetzt werden. "Allein der Mettmanner Golf-Club hat von den 14000 Euro, die wir für die Bildungsoffensive zusammenbekamen, die Hälfte mit einem Benefiz-Turnier beigetragen. Der Rest kam über Spenden und Kollekten zusammen", so Reichelt.

In allen Ogatas der Diakonie wird einmal wöchentlich ein Antigewaltprogramm durchgeführt. Kinder selbst im Grundschulalter werden immer aggressiver und streiten sich häufig", hat Daniela Winter, bei der Diakonie für die Ogatas zuständig, festgestellt. Gründe dafür sieht Reichelt in einer zunehmenden Verunsicherung von Eltern.

"Es gibt Eltern, die mit ihren Kindern völlig überfordert sind und mit ihnen eigentlich nichts zu tun haben wollen, sie am liebsten abschieben. Und es gibt die Eltern, die ihre Kinder bemuttern und behüten, dass die Kindere gar nicht die Möglichkeit haben, sich selbst zu entwickeln", sagt Reichelt.

Am liebsten würden Reichelt und seine Mitarbeiter auch Eltern zu bestimmten Bildungsangeboten einladen. "Aber, die Eltern, die man eigentlich erreichen will, kommen ja meistens gar nicht."

Gesunde Ernährung, Sprach- und Intensivförderung. Bewegungsförderung und eine Voltigier-AG werden außerdem an den Ogatas von der Diakonie angeboten.

Und auch in den sechs Wochen Sommerferien betreut und fördert die Diakonie gegen einen zusätzlichen wöchentlichen Obolus von sechs Euro pro Woche Ogata-Kinder.

In der Ferien Uni werden rund 70 Mädchen und Jungen von 7.45 bis 16 Uhr an wissenschaftliche Ausbildungsgänge spielerisch herangeführt und erhalten einen Einblick in technisch-naturwissenschaftliche Zusammenhänge.

Daniela Winter: "Und in jeder Woche gibt es zwei Tagesausflüge." So werden die Kinder unter anderem eine Sprengung in den Kalksteinwerken Wülfrath erleben, die Mettmanner Wache der Feuerwehr besuchen, Nistkästen bauen und auf einen Bio-Bauernhof nach Velbert fahren.

Allein die sechswöchige Ferien-Uni schlägt mit 8000 bis 9000 Euro zu Buche. Über die Elternbeiträge werden gerade einmal 2400 Euro abgedeckt.