Mettmann: Platzverbot für Gastronomen

Zum Heimatfest müssen Tische und Stühle morgen dem Trödelmarkt weichen.

Mettmann. Giuseppe DiMartino, Inhaber des kleinen italienischen Cafés Beccofino in der Freiheit-straße, ist sauer auf die Stadt. Die hat dem Gastronom mitgeteilt, dass er morgen keine Tische und Stühle vor seinen Laden stellen darf.

Der Platz werde für den Trödelmarkt gebraucht, der zum Heimatfest von der Werbegemeinschaft "Mettmann-Impulse" durchgeführt wird. Deshalb hat die Stadt DiMartino für diesen Tag "die Sondernutzung der öffentlichen Verkehrsfläche/n zum Zwecke der Außengastronomie" - wie es im schönsten Amtsdeutsch heißt - entzogen.

Aber nicht nur ihm, sondern auch Monika Peters, die seit viereinhalb Jahren das Café Mühle an der Mühlenstraße betreibt. Dagegen dürfen die gastronomischen Betriebe auf dem Jubiläumsplatz die Hälfte ihrer Tische und Stühle während des Trödelmarktes nach draußen stellen.

"Das kann doch wohl nicht wahr sein", ist Monika Peters angefressen. "Und dabei sind noch nicht einmal alle Plätze für den Trödelmarkt vergeben. Denn heute kann man doch noch Plätze buchen. Das stand doch in der Zeitung", versteht DiMartino die Welt nicht mehr. Monika Peters wäre sogar bereit gewesen, eine Standgebühr zu zahlen, um vor ihrem Café Gäste bewirten zu können.

Doch das sei abgelehnt worden. "Mettmann-Impulse" habe ihr im Nachhinein zu verstehen gegeben, dass man auf ihre Fläche vor dem Laden für den Trödelmarkt verzichtet hätte, wenn sie bereit gewesen wäre, 75 Euro an die Werbegemeinschaft zu zahlen.

Geschäftsmann DiMartino, der seit acht Jahren das Beccofino führt, öffnet sein Café jeden ersten Sonntag im Monat. In der Vergangenheit hatte er zum Heimatfest-Trödel um 8 Uhr die Tür aufgeschlossen. "Damals gab es Frühstück für die Trödler. Das kam immer gut an." DiMartino zahlt für die Außengastronomiein den vier Sommermonaten rund 800 Euro. Bei Großveranstaltungen kann ihm die Stadt die Genehmigung allerdings entziehen

Die Ratsmitglieder Hans Günther Kampen (UBWG) und Ottokar Iven (CDU) setzten sich beim Bürgermeister dafür ein, dass der Beschluss der Stadt zumindest eingeschränkt, zumindest eine Teilgenehmigung für draußen genehmigt werde. Vergeblich.

"Die Flächen wurden bei uns von Mettmann-Impulse angefordert", sagt Bürgermeister Bernd Günther und stellt sich schützend vor die Straßenverkehrsbehörde, die die Gastronomen über das Verbot infomiert hatte. Diese Entscheidung sei getroffen worden, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Durch die Außengastronomie und Trödelstände in der engen Freiheit- und Mühlenstraße könnten Flucht- und Sicherheitswege zugestellt werden. Auf dem Jubiläumsplatz würde dagegen durch eine eingeschränkte Gastronomie keine Gefahr bestehen. Günther: "Aber wir werden dort am Sonntag natürlich Kontrollen durchführen."

"Was soll ich das Geschäft öffnen, wenn vor meiner Tür Tapezietische aufgestellt werden?", sagt DiMartino. Er lässt sein Café am Sonntag geschlossen. Dagegen will Monika Peters öffnen. Für das kommende Jahr, fordert Bürgermeister Günther, ein Konzept für den Heimatfest-Trödelmarkt, in dem alle Interessen wenn möglichst berücksichtigt werden.