Mettmann 36 neue Ideen für den Wochenmarkt
Mettmann · Nachdem sie den Mettmanner Wochenmarkt genau untersucht haben, präsentieren Schüler der Höheren Berufsfachschule jetzt ihre Entwürfe.
. Die Händler des Mettmanner Wochenmarktes klagen seit geraumer Zeit über weniger Frequenz und sinkende Umsatzzahlen. Das Amt für Wirtschaftsförderung griff die Kritik auf und startete ein Projekt mit Schülern des Berufskollegs. Die Aufgabe: Wie kann der Wochenmarkt attraktiver gestaltet werden, um so mehr Besucher in die Stadt zu locken und damit generell der Innenstadt mehr Leben einzuhauchen?
Im Januar präsentierten die Schüler die Ergebnisse ihrer Marktumfrage. Gestern waren die künftigen Designer am Start und stellten ihre Ideen vor, wie der Markt künftig als visuelle Marke in Erscheinung treten könnte.
36 unterschiedliche Corporate-Design-Entwürfe hingen an der Wand in einem Klassenzimmer. Die Entwürfe sind bunt, witzig, erfrischend. Da wird der Markt „Medamana Markt“, „Jubi-Markt“ oder „Neandermarkt“ genannt. Sonja Wüstenhagen (22) hat beispielsweise die beiden Kirchtürme als Logo verwendet. „Das sind ja quasi die Wahrzeichen der Stadt“, sagt die Düsseldorferin. Um Aufmerksamkeit zu erregen, hat sie Sprüche entwickelt, die beispielsweise auf Plakaten oder Taschen gedruckt werden können: „Nicht mehr alle Kartoffeln im Sack? oder „Nicht mehr alle Erbsen zusammen?“ oder „Nicht mehr alle Eier im Karton?“ lauten die lustigen Fragen, die mit Fotos der Waren bestückt sind. Leitlinien sind Frische, Regionalität und Qualität.
Nicht nur Manuela Jakobs-Woltering vom städtischen Amt für Wirtschaftsförderung ist begeistert. Auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann spart nicht mit Lob: „Wenn diese Ideen umgesetzt werden, profitiert die ganze Stadt davon. Das ist ein Impuls, der aufgenommen werden muss.“ Gerade der Jubiläumsplatz sei eine gestalterische Herausforderung. Dort müsse dringend etwas verändert werden. Die Stadt, so Dinkelmann, hat vor, das Kunstwerk vor der Kreissparkasse mit dem Titel „Erdstrahlen“ zu erneuern und zu versetzen.
„Es stört die Marktfläche“, findet er. Manuela Jakobs-Woltering will jetzt mit den Schülern über den Sieger-Entwurf entscheiden, der dann auf Taschen, Tassen und Plakaten gedruckt wird.
„Die Marktbeschicker müssen allerdings mitmachen. Denn sie haben die Musik ja bestellt und sie werden auch ihr Scherflein dazu beitragen“, sagt Dinkelmann. Das bedeutet: Geplante Events, wie etwa ein Jazzfrühschoppen oder eine Verkostung, müssen von der Stadt, von Sponsoren und vor allem von den Marktbeschickern mitfinanziert werden. Sollten sie sich weigern, dann verschwindet das gesamte Projekt in der Schublade. „Wir werden die Marktgebühren moderat anheben müssen“, sagt Jakobs-Woltering und nennt 6,8 Prozent. Doch ob diese Erhöhung von den Händlern akzeptiert und vom Rat genehmigt wird, steht noch in den Sternen. „Vor 2020 wird es dazu keine Entscheidung geben“, betont die Wirtschaftsförderin der Stadt.