Mettmann: Schulbildung ohne Grenzen

Grundschul-Anmeldungen: Alle Elternwünsche gehen in Erfüllung. Kein Kind wurde abgewiesen.

Mettmann. Bedenken und Sorgen, die in der Politik und in der Stadtverwaltung vor der vom Land beschlossenen Auflösung der Schulbezirksgrenzen im vergangenen Jahr geäußert wurden, haben sich nicht bestätigt. Die Angst, dass sich im Grundschulbereich Eliteschulen herausbilden, während an anderen der Ausländeranteil sprunghaft ansteigt, hat sich als unbegründet herausgestellt.

"Die Auflösung der Schulbezirksgrenzen führt vermutlich eher in Großstädten zu Problemen, weil es dort Stadtteile mit hohem und andere mit niedrigem Ausländeranteil gibt. Das haben wir in Mettmann nicht. Hier verteilen sich die ausländischen Mitbürger übers gesamte Stadtgebiet", sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales.

Wie im vergangenen Jahr ist auch das zweite Anmeldeverfahren zur Einschulung der Schulneulinge ohne Probleme abgelaufen. Astrid Hinterthür: "Alle Kinder kommen in die Schule, in der sie von ihren Eltern angemeldet wurden. Es hat alles ganz wunderbar gepasst." Zwar gebe es durchaus Eltern, die ihre Kinder durch die Stadt fahren, damit sie an ihre Wunschschule gehen können, "aber das sind Einzelfälle", sagt Astrid Hinterthür.

Zum kommenden Schuljahr werden 378 Mädchen und Jungen in den sechs Grundschule in Mettmann eingeschult. Im Schulentwicklungsplan hatte die Stadt 366 Schulneulinge für das Schuljahr 2009/2010 prognostiziert. Im laufenden Schuljahr sitzen 347Jungen und Mädchen in den insgesamt 15 ersten Klassen der Grundschulen.

Die Verwaltung geht davon aus, dass es frühestens im Jahre 2012 einen Knick bei den Grundschülern geben wird. Astrid Hinterthür: "Während die Zahl der Sechs- bis Zehnjährigen vor zwei Jahren bei 1588 Kindern lag, wird die Zahl im Jahre 2013 vermutlich erstmals unter 1500 Kinder sinken. Bis 2025 sollen es nur noch 1211 Kindern sein."

Als die Verwaltung vor zwei Jahren in einem Entwurf zur Neustrukturierung die Schließung der Grundschule Kirchendeller Weg vorschlug, löste sie unter der Elternschaft und in der Politik einen Sturm des Protest aus. "Zwar könnten wir alle Grundschüler auch in fünf Schulen unterbringen. Aber Schulschließung ist zurzeit kein Thema", sagt Astrid Hinterthür. Sie glaubt, dass über Schulschließung ab 2013/14 wieder geredet werden muss. Ob dann aber wieder die Grundschule am Kirchendeller Weg zur Disposition gestellt wird, scheint fraglich. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule soll eines der letzten großen Wohngebiete in Mettmann entstehen.

Dass sich auch die Schulen jetzt neu positionieren, um in den kommenden Jahren bei rückläufigen Kinderzahlen genügend Anmeldungen zu bekommen, zeigt das Beispiel Grundschule Kirchendeller Weg. Die Schulkonferenz hat nämlich beschlossen, dass ab dem kommenden Schuljahr eine Montessori-Eingangsklasse gebildet wird. "Bislang wurde dort nur nach Art von Montessori unterrichtet", so Astrid Hinterthür. Bislang gibt es nur an der Otfried-Preußler-Schule einen Montessori-Zweig.