Mettmann: Unglück - Kind von Betonrohr getötet

Ein neun Jahre alter Junge wurde beim Spiel auf einer Baustelle tödlich verletzt.

Mettmann. Ein fröhlicher Nachmittag mit Freunden endete am Samstag für einen neunjährigen Jungen aus Mettmann tödlich. Mit fünf anderen Kindern im Alter von acht bis 13 Jahren spielte der Junge auf einer Baustelle an der Südstraße. Hier hatte eine Tiefbaufirma bereits seit Tagen eine größere Anzahl Betonrohre für die von der Stadt genehmigten Kanalbauarbeiten an der Südstraße gelagert. Weder Baustelle noch Rohre waren laut Polizei gegen unbefugten Zutritt gesichert.

Die Kinder kletterten nach eigenen Angaben auch auf dem Röhrenstapel herum. Doch plötzlich löste sich eines der gut 2,50 Meter langen und 60 Zentimeter starken Betonrohre aus der oberen Reihe und stürzte zu Boden. Das mehrere 100 Kilo schwere Teil erfasste den auf dem Bürgersteig spielenden Jungen - er wurde überrollt und lebensgefährlich verletzt.

Die anderen Kinder - darunter der Bruder des Verunglückten - die das Unglück hautnah miterlebt hatten und unter Schock standen, wurden ebenfalls ins Krankenhaus gebracht und behandelt. Ärzte, zwei Notfallseelsorger und die benachrichtigten Eltern kümmerten sich um die Versorgung der Kinder.

Die Kripo Mettmann übernahm die Ermittlungen und die Spurensicherung am Unglücksort. Das Betonrohr wurde sichergestellt. Von einem Polizeihubschrauber aus wurden Luftbilder von der Unfallstelle gemacht.

Nach Abschluss der Polizeiarbeit wurde der Unglücksort zunächst von der Feuerwehr provisorisch gegen ein weiteres Betreten durch Unbefugte gesichert. Später kümmerte sich der von der Polizei beauftragte Bauhof der Stadt um eine dauerhafte Sicherung der Baustelle. Nur wenige Stunden nach dem Unglück legten Angehörige und Nachbarn Blumen am Ort des Geschehens nieder. Auch Kerzen wurden aufgestellt und entzündet.

Die Ermittlungen zur genauen Unglücksursache dauerten auch gestern noch an, wie Polizeisprecher Ulrich Löhe mitteilte. "Wir stehen am Anfang unserer Ermittlungen." Die Kinder als einzige Zeugen könnten aus verständlichen Gründen voraussichtlich erst in zwei bis drei Tagen vernommen werden. Ein Psychologe werde dabei sein. Inwieweit die Staatsanwaltschaft dann ermittele, sei noch unklar, sagte der Sprecher.