Musik in Mettmann Gipsy Swing in der Kulturvilla
Mettmann · Sein Vorbild ist Django Reinhard. Doch durch die virtuose Technik an der Sologitarre hat sich Joscho Stephan längst international einen eigenen Namen gemacht. Jetzt gastiert er mit seinem Trio in der Kulturvilla Mettmann.
(dne) Konstanze Backes sagt es gerade heraus: „An Joscho Stephan habe ich echt intensiv gebaggert.“ Umso stolzer ist die Hausherrin der Kulturvilla, dass der sympathische Mönchengladbacher, aus der kroatischen Hafenstadt Rijeka kommend und auf dem Weg nach Brüggen, in der Beckershoffstraße stoppt. Am Sonntag, 28. Mai, können zunächst die Kids in der „Kleinen Kulturvilla“ sehen, wie rasch seine Finger über die Gitarrenseiten hüpfen können (Beginn 16 Uhr, Eintritt sieben, ermäßigt fünf Euro). Ab 19 Uhr steht der Weltstar für die Großen auf der Kulturvilla-Bühne. Sie zahlen an der Abendkasse 25, ermäßigt 12 Euro. Vorab kosten die Karten 20, ermäßigt 10 Euro.
Joscho Stephan ist als exzellenter Jazzgitarrist ein Weltstar. Er spielt neben eigenen Kompositionen Jazz-Klassiker und Unterhaltungsmusik. Gerne beginnt er seine Auftritte schwungvoll mit dem eigenkomponierten „Createur Immobilier“, ehe dann der „Minor Blues“ seiner Inspiration von Django Reinhardt erklingt. Dabei kann sich der Duisburger Volker Kamp am Bass des Trios, mit einem Solo bewähren. Mit einem beschwingten Stück aus den 1960ern von Sidney Ramin („Music to watch girls by“) und einem Erfolgshit vergangener Tage, „Hallo kleines Fräulein“ von Fred Oldörp, könnte es weitergehen.
In der Kulturvilla sitzt das Publikum so nah an den Stars, dass es die Grifftechnik und Performance von Joscho Stephan bewundern kann. Wie kein anderer prägt Joscho Stephan mit seinem Spiel den modernen Gypsy Swing: Durch seinen Ton, mit Raffinesse und rhythmischem Gespür, vor allem aber mit herausragender Solotechnik hat sich Stephan in der Gitarrenszene einen besonderen Ruf erspielt.
Sein Debüt „Swinging Strings“ wurde 1999 vom amerikanischen Fachmagazin „Guitar Player“ zur CD des Monats gekürt. Das renommierte „Acoustic Guitar Magazine“ feierte Joscho Stephan 2004 als Garanten für die Zukunft der Gypsy Jazzgitarre. Für die CD „Guitar Heroes“ konnte er 2015 Gitarrengrößen wie Bireli Lagrène, Stochelo Rosenberg und Tommy Emmanuel als Gäste gewinnen. Insgesamt vier von Joschos Alben wurden für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Die aktuelle Trio Produktion „Paris – Berlin“ (2018) wurde als Direct to Disc Schallplattenproduktion in den Hansa Studios Berlin aufgenommen, wo unter anderem viele Aufnahmen von David Bowie entstanden sind. Auf der aktuellen Produktion von Daniel Hope „America“ ist Joscho Stephan als Gast zu hören.
Musikergrößen wie Paquito D’Rivera, James Carter, Charlie Mariano und Grady Tate zeigten sich nach gemeinsamen Auftritten begeistert. Auf dem australischen Kontinent war Joscho Stephan mit Martin Taylor und Tommy Emmanuel auf Konzertreise. Mit seinen eigenen Ensembles hat er auf vielen bedeutenden Festivals in ganz Europa gespielt. Auch in den USA konnte er mit Konzerten in Nashville, Chicago, San Francisco, Detroit oder im legendären Jazzclub Birdland und dem Lincoln Center in New York begeistern.