Nachgehakt: Die Kicker von ME-Sport können weiter spielen

In der Auseinandersetzung um den Jugendfußball in Mettmann gibt es nun eine Lösung: Die Spieler werden trotz Vereinswechsels nicht gesperrt.

Mettmann. Die Erleichterung ist Ralf Becker anzuhören. „Ganz sicher“, sagt der Vorsitzende des FC Mettmann 08, „können die Jugendfußballmannschaften zum Saisonstart am 14. September antreten.“ Der Fußballverband Niederrhein hat den Weg geebnet, dass der in Mettmann schwelende Zwist nicht zulasten der kickenden Kinder und Jugendlichen gehen wird.

Es ist eine Art „Lex Mettmann“, die der Vorsitzende des Kreisjugendausschusses des Fußballverbandes Niederrhein, Karl Häger, Donnerstagabend in einem Gespräch mit Vertretern von ME-Sport und Mettmann 08 in die Diskussion trug, die den seit Anfang August schwelenden Konflikt zu einem offenbar für alle Beteiligten zufriedenstellenden Ende führt: Vereinswechsel ohne Sperren werden möglich.

„Damit können alle leben“, sagt Becker. Die Kernaussage: Keinem Spieler, der jetzt von ME-Sport zu Mettmann 08 wechseln will, droht eine Sperre vom Verband. Im Umkehrschluss muss ME-Sport nicht zwingend sämtliche Teams abmelden.

Anfang des Monats war die Situation eskaliert. Herrschte unter allen Abteilungen von ME-Sport noch Einigkeit, dass der Club die Option ziehen sollte, eine Vereinsgeschäftsstelle im neuen Clubheim am HHG-Sportplatz zu eröffnen, war diese in der Frage der Sportplatzwahl verschwunden. Der Vorstoß des Vorstands, auch diesen Sportplatz als Hauptspielort der Fußballabteilung mit seinen 23 Jugendmannschaften zu wählen, stieß auf Ablehnung bei den Fußballern.

Die fühlten sich ins Abseits geschoben, „weil wir über Jahre andere Zusagen bekommenen hatten“, wie der Hauptkritikpunkt lautete — nämlich die Nutzung der neuen Plätze Auf dem Pfennig mit dem dazugehörigen Clubheim. Als diese Variante platzte, zog der Jugendvorstand der Fußballabteilung die Konsequenz und trat zurück. Inzwischen sind mehr als 30 der rund 40 Trainer und Übungsleiter ausgetreten. Nahezu 400 aktive Kicker sollen und wollen folgen.

Bisher galt diese Information: Treten die Kinder aus, müssen sie mit einer Spielsperre rechnen. Würden sie aber den Verein verlassen, weil dort kein Fußball möglich wäre — weil alle Teams abgemeldet worden wären — hätte es mit der Spielberechtigung keine Probleme gegeben.

Mit der von Häger vorgestellten Sonderregelung müssen keine Sperren mehr befürchtet werden. „Und das ist sehr gut“, so Becker. Auch für die Erstellung neuer Spielerpässe werde es ein Sonderverfahren geben. Das genaue Prozedere werde jetzt festgelegt. Noch vor dem Start der Saison wird Mettmann 08 noch zur Mitgliederversammlung einladen. Becker: „Dann wird ein neuer Vorstand gewählt.“ Becker will — wie berichtet — nicht wieder antreten.