Neue Schleuse für die Mühle
Hans-Günther Kampen, Vorsitzender des Mühlenvereins, hat aus Eichenholz eine Wasserschleuse gezimmert.
Mettmann. Hans-Günther Kampen, Vorsitzender des Mühlenvereins, hat wieder einmal selbst Hand angelegt. Aus 0,3 Kubikmeter Eichenholz hat er eine neue Wasserschleuse für die Mühle gezimmert. „Das Holz der alten Schleuse war völlig verfault, das konnte ich nicht mehr reparieren“, sagt Kampen. Doch er hat nicht nur die Schleuse gebaut, er hat dafür auch Klinken geputzt, um Sponsoren für das Vorhaben zu finden.
Die Materialkosten betrugen 1200 Euro, Geld, das der Verein nicht hätte aufbringen können, sagt Kampen. RWE (VoRWEg gehen), die Kreissparkasse Düsseldorf und die Stiftung Habris haben Geld für die Sanierungsmaßnahme gegeben.
Die zwölf Jahre alte Holzschleuse, über die das Wasser aus dem Goldberger Teich zum Mühlrad geführt wird, war verrottet, „weil das Holz mal nass, mal trocken ist“, sagt Kampen. Wäre es ständig nass, würde es weniger stark angegriffen. Doch dafür müsste ständig Wasser über die Schleuse laufen. Dafür müsste der Wasserstand des Goldberger Teichs dauerhaft angehoben werden.
Das könnte passieren, wenn der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) das Wehr des Überlaufbeckens Goldberger Teich erneuert. Kampen hat Informationen, dass der BRW mit den Bauarbeiten im Herbst beginnen will. „Mit dem neuen Wehr kann der Wasserspiegel um zehn bis 15 Zentimeter angehoben werden.“
Und dann könnte sich das Mühlrad regelmäßig drehen und Strom für die Mühle erzeugen. Bislang „klappert“ die Mühle nur, wenn das Wasser im Teich hoch genug angestaut wurde. Das war nur zu besonderen Anlässen wie zum Tag der offenen Tür möglich. Im Jahr könnten mit der Wasserkraft rund 10 000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden, meint Elektrotechnikermeister Rolf Dumschat.
Nachdem Kampen die Wasserschleuse eingesetzt hat, stehen schon die nächsten Arbeiten an. „Der Turm braucht eine Farbauffrischung“, sagt Kampen. Die gelbe Farbe, mit der die Mühle angestrichen ist, hat nicht Kampen, sondern die Denkmalbehörde festgelegt.
Die Balken unter dem Gesims werden weiß gestrichen, der Rest in dem hellen Gelbton. „Dafür suchen ich jetzt wieder Geldgeber“, sagt Kampen. Einen Dachdecker, der den Turm einrüstet, hat er schon an der Hand. Kampen und seine Mitstreiter werden dann selbst zu Farbe und Pinsel greifen.
Andere Teile der Mühle könnten auch einen neuen Anstrich gebrauchen, „aber das geht alles nur Schritt für Schritt“, sagt Kampen. Diese und weitere Projekte des Vereins wird „Obermüller“ Kampen auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 25. April vorstellen. Zum 1. Mai lädt der Mühlenverein zum Tag der Offenen Tür ein, zu dem der historische Königswinter-Backofen angeschmissen wird.