Phoenix: Die Gruitener Gerüchteküche kocht

Die Initiative setzt sich für eine Weiterführung der Gaststätte ein und räumt mit falschen Verdächtigungen auf.

Gruiten. Ganz Gruiten diskutiert. Und zwar über den neuen Schwan. Genau genommen über die Planungen zum neuen Schwan. Denn eine Bürgerinitiative mit Namen Phoenix möchte die Gaststätte, die im nächsten Frühjahr schließen wird, weil das Haus vom Besitzer für eigene Wohnzwecke genutzt wird, am Leben erhalten (WZ berichtete).

"Wir glauben, dass Gruiten einen Platz braucht, an dem man abends gemütlich noch ein Bier trinken kann und wo Ausflügler sich ausruhen können", sagt ein Sprecher der Gruppe, die nach eigenen Angaben zum großen Teil aus Frauen und Männern besteht, die sich bereits vor 15 Jahren an der Rettung des "Haus am Quall" beteiligt haben. Von daher kennt die Gruppe das Verhalten einiger Gruitener nur zu gut, die ihre Meinung - egal, ob positiv oder negativ - kundtun. Doch von dem hohen Maße der "Aufgeregtheiten und Verdächtigungen" sei man doch überrascht. Denn die Gerüchteküche brodelt nicht nur, nein, "kurz vor dem Dorffest kocht sie über", sagt ein Sprecher.

Bisher sei weder ein konkreter Standort, noch ein bestimmtes Bauwerk ins Auge gefasst worden. Das Fachwerkhaus aus Erkrath, von dem die Rede ist, "ist lediglich eine Option". Mit der Stadtverwaltung werde derzeit über mehrere Möglichkeiten beraten. Über deren Realisierung wird dann wie bei der Entscheidung beim "Haus am Quall" der Rat das letzte Wort haben.

Falsch seien die Gerüchte, die besagen, der neue Schwan werde in der Nähe des Torhauses oder in der Nikolaussiedlung entstehen. "Das geht schon deshalb nicht, weil der Flächennutzungsplan das gar nicht zulässt", sagt der Phoenix-Sprecher. Aufräumen will er auch mit den Vorwürfen, dass in Gehölze und Bäume des Dorfangers eingegriffen werde oder dass die Gruppe sich von der Aktion finanzielle Vorteile erhoffe. "Das stimmt nicht."

Und nein, es sei auch nicht geplant, ein Hotel oder ein Bordell zu gründen, wie ein aufgeregter Anrufer bei einem Mitglied der Gruppe mutmaßte. "Möglicherweise ist mancher insgeheim enttäuscht, aber diese exzentrische Blüte aus dem bunten Strauß der Unterstellungen kennzeichnet den Pegel der Aufgeregtheiten", heißt es in einem Schreiben von Phoenix. Denn immer wieder wurden die Mitglieder auf die Pläne im Dorf angesprochen oder am späten Abend angerufen.

Ein Diskussionspunkt war dabei auch die Angst vor mehr Lärm und Verkehr. Dabei sollen "keinesfalls Größe und Charakter der bisherigen Instutition geändert werden", heißt es. Wieso sollte dann mehr Lärm entstehen?

Die Stimmung scheint zu kippen. Aber Phoenix versucht, die Situation zu mildern. "Sollten die von uns gehegten Pläne konkrete Gestalt annehmen, wären wir sehr erfreut über eine Diskussion auf Grund von belastbaren Fakten." Vielleicht, so hofft man, entschließen sich dann auch einige, die jetzt nur Schlimmes befürchten, sich ebenfalls für ein lebendiges Dorf einzusetzen.