Staatsanwalt ermittelt gegen Kreis-Mitarbeiter
Angestellter der Bauverwaltung soll Geld für nicht geleistete Aufträge ausbezahlt haben.
Kreis Mettmann. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt gegen einen Mitarbeiter der Kreisverwaltung Mettmann. Wie Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert gestern mitteilte, habe der Mann, der in der Bauverwaltung des Kreises arbeitete, Aufträge an Firmen erteilen dürfen. Ihm wird nun vorgeworfen, diese Aufträge an Firmen von Familienangehörigen übergeben zu haben. Offenbar hätten aber diese Firmen die Leistungen nicht erbracht, das Geld sei aber dennoch an sie überwiesen worden.
Wie Baumert weiter mitteilte, sei dem Mitarbeiter der Kreisverwaltung mittlerweile gekündigt worden. Man habe sich arbeitsrechtlich geeinigt. Baumert hat sich in den vergangenen Wochen mehrere richterliche Beschlüsse besorgt und die Wohnung des Mannes und der Firmen durchsuchen lassen. „Wir werten derzeit aus“, sagte der Oberstaatsanwalt gestern. Sollte sich der Anfangsverdacht des Betruges erhärten und der Schaden, wie vermutet, im sechsstelligen Bereich liegen, dann drohen dem Mann entweder eine hohe Geld- oder eine Freiheitsstrafe, die außerhalb des Bewährungsrahmens liegen könne.
Die Kreisverwaltung teilte gestern auf Nachfrage Folgendes mit: Es bestehe der Verdacht eines Betrugsfalles im Baubereich, der vom Rechnungsprüfungsamt des Kreises aufgedeckt wurde. Personalrechtliche Konsequenzen hätten dazu geführt, dass die Kreisverwaltung sich inzwischen von einem Mitarbeiter getrennt hat. Insgesamt seien die Ermittlungen bisher noch nicht abgeschlossen. Aufgrund des laufenden Strafverfahrens bittet die Kreisverwaltung um Verständnis, dass derzeit keine weiteren Auskünfte möglich sind.