Stadt sucht dringend Wohnungen
Nach Karneval kommen weitere Asylbewerber in die Kreisstadt. Für sie braucht die Kommune Unterkünfte.
Die steigende Zahl der Asylbewerber stellt die Stadt Mettmann vor Probleme: Es fehlt an geeignetem Wohnraum. Die städtischen Unterkünfte sind nahezu belegt. „Durch die kurzen Zeitintervalle zwischen Zuweisung und Ankunft der Asylbewerber wird eine langfristige Planung bezüglich Unterkunft, Ausstattung und Versorgung erheblich erschwert“, sagt Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür.
Die Bezirksregierung Arnsberg hat bereits angekündigt, dass nach Karneval weitere Asylbewerber nach Mettmann kommen werden. Möglicherweise müssen Turnhallen belegt oder Container aufgestellt werden. Wie Hinterthür weiter mitteilt, muss die Stadt Mettmann einen jährlichen Eigenanteil von rund 1,4 Millionen Euro für die Betreuung der Asylbewerber zahlen.
Im Schnitt stehen in Mettmann jedem Bewohner 8 bis 10 Quadratmeter zur Verfügung. Bei der Ermittlung der Zahlen dürfen allgemeine Bereiche wie Nasszellen, Küchen nicht außen vor bleiben, da das gesamte Haus grundsätzlich zur Verfügung steht. Kein Bewohner bleibt den ganzen Tag in seinem Zimmer. Insofern ist der vom Verein Mettmann gegen Rechts oft gezogene Vergleich mit der Größe von Zellen in Haftanstalten nicht sachgerecht, sagt Hinterthür.
Die Stadt Mettmann hat vor, Gespräche mit den Wohnungsgesellschaften zu führen, mit dem Ziel, die um Unterstützung, insbesondere um Prüfung zu bitten, inwieweit Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann, sagt Hinterthür. Sie schränkt allerdings ein, dass angesichts des zunehmenden Drucks auf dem Wohnungsmarkt — insbesondere in Mettmann— es schwierig sein werde, geeigneten Wohnraum für Flüchtlinge zu beschaffen. Die Wohnungen, so Hinterthür, müssten auch vom Zuschnitt her passen.
Im November/Dezember letzten Jahres wurden mehrere Wohnungen besichtigt, die der Stadt für die Unterbringung von Flüchtlingen angeboten wurden. Neben dem grundsätzlich zu hohen Mietzins waren die Wohnungen praktisch ungeeignet, da etliche Zimmer Durchgangszimmer waren und die recht großen Wohnzimmer (35 — 40 Quadratmeter) nur einen Zugang hatten. Zusätzliches Problem: Für neue Asylbewerber, die oft unangemeldet zugewiesen werden, muss schnell und flexibel reagiert werden.
Das bedeutet, in einem verhältnismäßig kurzen Zeitfenster müssen Kücheneinrichtung, Badausstattung, Möblierung sowie Renovierung sichergestellt werden.