Stadtrat verabschiedet heute den Haushalt
Mettmann. Eine gewisse Demut anstelle übertriebenen Jubels. Das fordert CDU-Fraktionschef Richard Bley heute vom Stadtrat. Am Abend soll der Etat verabschiedet werden. Immerhin scheint es zu gelingen, Einnahmen und Ausgaben im laufenden Jahr in der Waage zu halten.
„Doch angesichts der derzeitigen Hochkonjunktur hätte eigentlich mehr möglich sein sollen“, sagt Bley. Grundsteuer, Gewerbesteuer und Parkgebühren müssen 2018 nicht erhöht werden. Aber: Schulden jenseits von 130 Millionen Euro lasten auf Mettmann — deutlich zuviel für solch eine kleine Stadt, urteilen Experten. Die derzeit boomende Wirtschaftslage konnte nicht zu einem nachhaltigen Abbau der Verbindlichkeiten genutzt werden. Die giftgrüne Stadthalle gehört zu den Risikoposten für Kämmerin Veronika Traumann. Wenn es nach der FDP geht, soll die Neandertalhalle abgerissen und durch ein Kulturzentrum ersetzt werden. Die Grünen wollen gar dem Gesamthaushalt 2018 nur dann zustimmen, wenn es gleichzeitig einen Abrissbeschluss gibt. In den Volksparteien CDU und SPD ist man behutsamer unterwegs. Denn hier gibt es jeweils Gegner wie Befürworter der Halle in den eigenen Reihen. Umbau- oder Neubau der Feuerwache: Die SPD fordert eine Zusammenlegung mit dem Bauhof, die CDU will belastbare Zahlen sehen, die FDP bremst: Sorgfalt gehe in diesem Fall vor Tempo. Zudem haben die Parteien jeweils ihre Klientel im Sinn für die finalen Haushaltsberatungen: Die Sozialdemokraten freuen sich über zusätzliche Schulsozialarbeiter. Die Grünen betrauern, dass Mettmann keinen Klimamanager bekommen hat. Die FDP wünscht sich einen professionellen Wirtschaftsförderer mit Manager-Qualitäten. dne/Foto: Ingel